Theuern bei Kümmersbruck
26.10.2022 - 17:03 Uhr

Bei Theuern ist Diesel in die Vils gelaufen

Im Detail geklärt ist diese Geschichte noch nicht, aber offenbar stammt der Treibstoff aus einem Lkw auf der Autobahnbrücke bei Theuern: Aus einem Pfeiler ist Diesel in die Vils gelaufen. Ein Einsatz für sechs Feuerwehren und das THW.

Was zunächst als Ölunfall gemeldet wurde und aufgrund der typischen, schillernden Schlieren im Wasser der Vils auch so aussah, hat wohl eher mit Diesel zu tun. Als dünnes Rinnsal floss die Flüssigkeit aus einem großen rostigen Rohr im unteren Bereich eines Pfeilers der Autobahnbrücke bei Theuern in den Fluss. Passanten, die auf dem nahegelegenen Vilstalradweg unterwegs waren, war der Schlierenfilm auf dem Wasser am Mittwochmittag aufgefallen. Sie haben den vermuteten Ölunfall daraufhin gemeldet: Damit begann ein größerer Einsatz, an dem schließlich mehrere Feuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW), Wasserwirtschaftsamt und Polizei beteiligt waren – an drei Einsatzstellen, koordiniert von Kreisbrandmeister Dominik Ernst.

Die Feuerwehr Theuern legte in der Nähe des Autobahn-Brückenpfeilers sofort eine erste Ölsperre in der Vils aus. Das Rinnsal aus dem Rohr im Brückenpfeiler lief zu diesem Zeitpunkt noch – gelangte allerdings nicht mehr in den Fluss, weil die Einsatzkräfte den Treibstoff in einem Behälter auffingen. Woher die Flüssigkeit kam und warum und seit wann sie hier auslief, war da noch unklar. Schnell richtete sich die Ursachenforschung aber nach oben, auf die Autobahn. Abgesichert und unterstützt von den Feuerwehren aus Haselmühl und Ebermannsdorf sowie dem THW versuchte dort die Besatzung eines Kanalspülwagens, den Abfluss zu säubern, durch den offenbar der Diesel in die Vils gelangt war.

Zwei große Ölsperren

Um den Treibstoff dort "einzufangen" und abzubinden, hatte zunächst die FFW Theuern unterhalb der Autobahnbrücke eine erste Ölsperre ins Wasser gebracht. Weiter vilsabwärts setzten dann die Wehren aus Rieden und Vilshofen beim Ortsausgang von Theuern eine weitere, 20 Meter lange Ölsperre quer über den Fluss. Dazu waren die Feuerwehrleute auch mit einem Schlauchboot unterwegs. Die Vilshofener hatten dazu auch ihren Ölschadensanhänger mit Ausrüstung speziell für solche Unfälle im Einsatz.

Wenig später stießen auch noch Kameraden der Amberger Feuerwehr dazu, die eine zweite, große Ölsperre mitbrachten und aufbauten. Dabei, so erläuterte Kreisbrandinspektor Armin Daubenmerkl, ging es um Schadensminimierung. Letztlich sei Treib- oder Schmierstoff auf Wasser immer schwierig, weil diese Flüssigkeiten so schlüpfrig seien, erklärte ein Experte vom Wasserwirtschaftsamt: Ein Tropfen Öl genüge, um 1000 Liter Wasser zu verunreinigen. Wieviel Diesel bei dem Vorfall in der Vils ins Wasser gelangte, konnte am Mittwoch niemand sagen. Spuren davon wurden im Lauf des Nachmittags bereits in Wolfsbach gesichtet. Um den Treibstoff an der Wasseroberfläche zu binden, wurden an der Ölsperre zusätzlich auch spezielle Vliesplatten in die Vils gelegt, die die Flüssigkeit aufsaugen.

Genaue Ursache unklar

Endgültig geklärt werden konnte zumindest zunächst nicht, wie genau und wann der Treibstoff durch den Brückenpfeiler in die Vils kam: Vermutet wurde, dass es Diesel aus einem Lastwagentank war – ob ausgelaufen, als Folge eines Unfalls, bewusst, oder aus anderen Gründen, blieb offen. Die Fischereivereine Rieden und Schmidmühlen, die in diesem Bereich die Vils betreuen, wurden informiert.

 
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