Thurndorf bei Kirchenthumbach
01.11.2021 - 12:21 Uhr

Sigibord lässt Thurndorf 900. Geburtstag mit Erzbischof Ludwig Schick feiern

900 Jahre ist es her, dass der Bamberger Bischof Otto eine Urkunde ausstellte, in der Thurndorf erstmals erwähnt wurde. Sein heutiger Nachfolger Ludwig Schick durfte jetzt eine Kopie mit in die Domstadt nehmen.

Bürgermeister Jürgen Kürzinger (links) und Kreisheimatpfleger Hans Oberndorfer (rechts) überreichen die Kopie der Urkunde an den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Bild: hzi
Bürgermeister Jürgen Kürzinger (links) und Kreisheimatpfleger Hans Oberndorfer (rechts) überreichen die Kopie der Urkunde an den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.

Der Kinderchor verstärkt durch die Kindergartenkinder brachten dem Gast ein Ständchen zur Begrüßung auf dem Kirchvorplatz und jedes Kind überreichte dem Erzbischof noch eine Rose. Im Anschluss daran zelebrierte Erzbischof Ludwig ein feierliches Pontifikalamt zum 900-jährigen Bestehen von Thurndorf.

Der Ortsgeistliche Pater Samuel Patton begrüßte neben dem Erzbischof noch Pater Markus Flasinsky als zuständigen Geistlichen für die Seelsorgeeinheit, Pfarrerin Barbara Meister-Hechel von der Schnabelwaider evangelischen Gemeinde, Kreisheimatpfleger Hans Oberndorfer, sowie Bürgermeister Jürgen Kürzinger und dessen Stellvertreter Ewald Plössner nebst einer Anzahl von Gemeinderäten. Nach dem Gottesdienst überreichten Bürgermeister Kürzinger und Kreisheimatpfleger Oberndorfer aus Eschenbach die Kopie einer Urkunde als Erinnerungsgeschenk an den Erzbischof.

Oberndorfer hatte die Urkunde im Amberger Staatsarchiv ausfindig gemacht. Datiert ist sie vom 11. November 1121 und autorisiert mit dem Siegel von Otto, dem Bischof von Bamberg. Der Kreisheimatpfleger stellte dies als ersten schriftlichen Nachweis der Existenz von Thurndorf dar.

Unter anderem werde darin auch ein „Sigibord von Thurndorf" als Vasalle benannt. "Im 12. Jahrhundert befand sich Thurndorf im Spannungsfeld der Bistümer Regensburg, Bamberg und Eichstätt", berichtet Oberndorfer. Alle drei verfolgten neben den seelsorgerischen auch politische und wirtschaftliche Interessen. "Nicht unerwähnt in diesem Zusammenhang seien genannt die Klöster Speinshart, Michelfeld und Waldsassen", erläuterte der Heimatpfleger.

Der oben genannte Sigibord hinterließ Spuren. "Er stand im 12. Jahrhundert an der Seite des Bamberger Bischofs. Heute steht der Bamberger Erzbischof an der Seite seiner Gläubigen." Im Gegensatz zu 1121 könnten die heutigen Menschen offen über ungelöste Fragen der Gesellschaft im allgemeinen und über drängende Fragen des Glaubens im besonderen sprechen, endete Oberndorfer seinen geschichtlichen Erläuterungen mit einem Bogen in die Gegenwart.

Am Ende der Zeremonie trug sich Erzbischof Schick in das Goldene Buch des Marktes Kirchenthumbach ein. Alle Anwesenden schlossen sich dem an. Die Thurndorfer Blasmusik beendete die Feierlichkeit mit der Bayernhymne.

Thurndorf bei Kirchenthumbach26.07.2021

"Sigibord von Thurndorf stand im 12. Jahrhundert an der Seite des Bamberger Bischofs. Heute steht der Bamberger Erzbischof an der Seite seiner Gläubigen."

Kreisheimatpfleger Hans Oberndorfer

Im Amberger Staatsarchiv fand Hans Oberndorfer diese Urkunde mit der erstmaligen Erwähnung Thurndorfs. Bild: hzi
Im Amberger Staatsarchiv fand Hans Oberndorfer diese Urkunde mit der erstmaligen Erwähnung Thurndorfs.
Erzbischof Ludwig Schick trägt sich ins Goldene Buch ein. Bild: hzi
Erzbischof Ludwig Schick trägt sich ins Goldene Buch ein.
 
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