"Hauswirtschaft ist nichts Überkommenes, sondern sehr modern. Es ist nichts Überflüssiges, sondern zukunftsträchtig, ist nichts Ersetzbares, sondern dringend notwendig." Dies betonte Bildungsberaterin Mathilde Schießlbauer bei der Freisprechungsfeier im Restaurant "Seenario". Sie freute sich, dass alle Teilnehmerinnen die Prüfungen bestanden haben.
Verabschiedet wurden 15 Absolventinnen des einsemestrigen Studiengangs, wobei Carolin Schaumberger aus Wiesau mit der Note 1,2 am besten abschloss. Es folgten Carolin Schuller (Kleinsterz) mit 1,45 und Brigitte Schnurrer (Waldsassen) mit 1,50. Die dreijährige Ausbildung absolvierten zwei Teilnehmerinnen. Musikalisch wurde die Freisprechungsfeier von der Jazz-Combo der Kreismusikschule unter der Leitung von Vaclav Eichler umrahmt.
Leitender Landwirtschaftsdirektor Wolfgang Wenisch verwies auf die Definition des Begriffs Hauswirtschaft. Diese bezeichne alle die in einem Haushalt in Betracht kommenden ökumenischen Aspekte und Tätigkeiten. Im Detail umfasse die Tätigkeit nicht nur eine professionelle und verantwortungsvolle Wirtschaftsführung im privaten Haushalt, sondern auch in Klein-, Mittel- und Großbetrieben.
Dringend nötig
Wenisch informierte, dass in Deutschland pro Person etwa 15.000 bis 18.000 Euro im Jahr für private Konsumausgaben veranschlagt würden. Dies entspricht einem Einkaufsvolumen von rund 1,2 Billiarden Euro, in etwa das Doppelte des Bundeshaushaltes. Schon daran lasse sich ermessen, welche Bedeutung die Hauswirtschaft habe. "Sie haben sich grundlegendes Wissen über Hauswirtschaft angeeignet und heben sich damit von den gut 80 Millionen Verbrauchern in Deutschland ab", so Wenisch zu den Absolventinnen. Nutzen Sie Ihr Wissen, bauen Sie es ständig aus und geben Sie es auch an andere weiter, unsere Gesellschaft hat das dringend nötig."
Mathilde Schießlbauer ließ die Absolventinnen von ihrer Ausbildung erzählen. So betonte Klara Schöner, dass sie die dreijährige Ausbildung nur empfehlen könne und jetzt eine Weiterbildung zur Dorfhelferin anstrebe. Für die "Einsemestrigen" sagte Michaela Panzer, dass sie ihre Ausbildung nicht bereut habe. Die einstige Bankkauffrau ist jetzt Hauswirtschafterin im BRK-Seniorenzentrum "Haus Mühlbühl" in Tirschenreuth. Seit Mai dieses Jahres hat sie sogar dessen Leitung inne. Mathilde Schießlbauer legte allen Absolventinnen eine Weiterbildung nahe und stellte verschiedene Berufsbilder vor.
Fast überall einsetzbar
Für den Landkreis gratulierte Landrat-Stellvertreter Roland Grillmeier. "Mein Wissen in der Hauswirtschaft ist nur sehr begrenzt", merkte er lächelnd an. Den Absolventinnen bescheinigte er jede Menge Leidenschaft, Geduld und vor allem Qualität. Fleiß und Können nannte er die Grundlage des Erfolgs. Grillmeier sprach angesichts der Vielzahl von Angeboten von einem "Dienstleistungs-Landkreis". Darauf könne man stolz sein. Grillmeier zeigte sich abschließend überzeugt, dass die Hauswirtschafterinnen eine gute Zukunft hätten. Bürgermeister Franz Stahl bescheinigte den Damen, viel Qualität und Kompetenz bewiesen zu haben. "Sie haben gezeigt, wozu sie fähig sind." Hauswirtschafterinnen seien multifunktional und nahezu überall einsetzbar. Seine eigenen Fähigkeiten in diesem Bereich beschränkten sich aufs Hemdenbügeln, so Stahl humorvoll.
Veronika Kick vom Fortbildungszentrum Almesbach gratulierte zum erfolgreichen Abschluss. "Sie dürfen zurecht stolz sein, Sie haben sich eine hohe Qualifikation erworben, mit vielen hauswirtschaftlichen Kompetenzen. Ihre Arbeit ist die Basis für das Wohlbefinden der Menschen." Gleichzeitig warb sie für die Weiterbildung: "Haben Sie Mut, melden Sie sich an." Kerstin Bauer bedankte sich im Schlusswort für eine erfolgreiche Ausbildung. Mit der Bayernhymne endete die Feier.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.