Die ersten drei Runden der Corona-Antikörper-Studie im Landkreis Tirschenreuth waren erfolgreich, rund 10 000 Menschen nahmen daran teil. Nun erfährt das Projekt unter dem Titel „Prospektive Covid-19-Kohorte Tirschenreuth“ (TiKoCo19) eine Fortsetzung. Das teilte das Wissenschaftsministerium am Sonntag in München mit. Mit einem Gesamtvolumen von sechs Millionen Euro soll demnach die Forschung im Jahr 2022 gestärkt werden.
Landtagsabgeordneter Tobias Reiß (CSU) und Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier (CSU) haben bereits mehrfach um eine Fortführung der Studie gekämpft. Reiß hatte an Wissenschaftsminister Bernd Sibler appelliert, in der Pandemie "alle Register zu ziehen, um die Situation wieder in der Griff zu bekommen". Grillmeier zeigte sich zuversichtlich dass die Menschen im Landkreis weiterhin so engagiert an der Studie teilnehmen. In Tirschenreuth könnten so Erkenntnisse gewonnen werden, die für alle hilfreich seien.
Das neue Förderprogramm zur Stärkung der Corona-Forschung an den Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika beträgt laut Meldung vom Sonntag sechs Millionen Euro. Sibler sagte: Unsere Hochschulmedizin ist mit ihren innovativen Forschungsprojekten und neuen präventiven und therapeutischen Ansätzen Rückgrat und Speerspitze gegen das Virus. Sie liefert lebensrettende Erkenntnisse. Das erneute Förderprogramm unterstützt Forschungsprojekte, die epidemiologischen Fragen zum Pandemiemanagement, der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien sowie Fragen zu Impfstoffen und Langzeitfolgen von Corona-Erkrankungen. Für aktuell laufende und vielversprechende Forschungsprojekte habe das Wissenschaftsministerium bereits 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Darunter ist das Tirschenreuther Projekt mit dem Ziel, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie viele Menschen sich zu Beginn der Pandemie im Landkreis unbemerkt mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert hatten. „Die von unserer Hochschulmedizin bisher auf den Weg gebrachten Projekte sind vielfältig, ambitioniert und liefern elementar wichtige Erkenntnisse. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten damit einen wertvollen Beitrag, damit wir das Virus und die Pandemie besser verstehen", erklärt Sibler.
So liefen die ersten Studien
Für die Studie „Prospektive Covid-19-Kohorte Tirschenreuth“ (TiKoCo19) wurden vor einem Jahr 6600 Landkreisbürger ab 14 Jahren zufällig ausgewählt und angeschrieben. Es gab drei Runden.
Teilnehmerzahl: 4174 (Runde 1), 3549 (Runde 2), 3403 (Runde 3).
Das Bayerische Rote Kreuz entnahm die Blutproben, welche später auf Sars-CoV-2 spezifische Antikörper untersucht werden.
Die Finanzierung der 650.000 Euro lief über das bayerische Wissenschaftsministerium.
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