Sanierung oder Schließung? Über die Zukunft des Freibads Tirschenreuth entschied der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend.
Huberth Rosner, CSU-Fraktionssprecher, sagte: "Wir sollten die Attraktivität unserer Kreisstadt hochhalten. Trotz des hohen finanziellen Einschnitts und der hohen Energie- und Betriebskosten, des Personalmangels: Wir müssen mutig sein, uns für das Freibad zu entscheiden, für die Bevölkerung, für die Familien und Senioren, für die Wasserwacht und den Schwimmverein, für das Gemeinwohl." Bei dem Sanierungskonzept sollte über alternative Energieformen für die Versorgung nachgedacht werden, etwa Geothermie, Photovoltaik oder Biogas. Manfred Zandt, Sprecher der Freien Wähler, bemerkte: "Auf dem bestehenden Areal entsteht ein Neubau, da der Bestandskörper nicht sanierungsfähig ist. Auch wenn die Kosten von rund 10 Millionen Euro ein reiner Platzhalter sind und das alles andere als eine Hauruck-Aktion wird - das Freibad steht ja nicht nächstes Jahr fertig da - , sprechen wir uns für eine Sanierung aus." Angesichts des Personalmangels bemerkte Jürgen Steinhauser (FW): "Personal findet sich vielleicht besser, wenn der Arbeitsplatz neu und schön gestaltet ist."
"Rein wirtschaftlich gesehen wäre die Entscheidung klar: Schließung", sagte Paulus Mehler (CSU). "Grundsätzlich bin ich dafür, die Freibad-Sanierung weiter zu planen. Aber wenn das Detailkonzept vorliegt, heißt das nicht, dass die Sanierung automatisch umgesetzt wird." Zweiter Bürgermeister Peter Gold ergänzte: "Auch eine Schließung mit Rückbau kostet Geld in Millionenhöhe." Bürgermeister Franz Stahl erklärte: "Wir brauchen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, um Projekte wie die Freibad-Sanierung finanzieren zu können. Zu sagen, ich will ein Freibad, aber gegen eine Ansiedlung eines Großbetriebs zu sein - das geht nicht!"
Angelika Brunner (CSU) war der Meinung: "Rathaus II, Kletterturm, Luitpoldtheater: Bei allem, was sich die Stadt zuletzt leistet, hätte ich äußerste Bauchschmerzen, das Freibad zu schließen." Franz Heinrich (Grüne) betonte: "Wir haben nicht den Vorteil, dass wir auf natürliche Gewässer zurückgreifen können. Der Rothenbürger Weiher ist im Sommer schon öfters gekippt."
Jugendbeauftragter Sebastian Wiedemann sah die Sanierung als Generationenprojekt: "Die Wünsche der Jugend sollten in die Feinplanung einbezogen werden."
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