Klimapolitik und Stadtentwicklung Themen am Neujahrsempfang Tirschenreuth

Tirschenreuth
09.01.2023 - 12:19 Uhr

Zum Neujahrsempfang der Stadt Tirschenreuth gab es Stau im Eingangsbereich des Kettelerhauses. 260 Gäste waren zur Veranstaltung gekommen. Von Bürgermeister Franz Stahl gab es Nachrichten zur Stadtentwicklung.

Gut 260 Gäste drängten in den Saal im Kettelerhaus, die am vergangenen Donnerstag zum Neujahrsempfang der Stadt eingeladen waren. Jeder wollte Bürgermeister Franz Stahl, seiner Frau Cornelia und den beiden weiteren Bürgermeistern, Peter Gold und Norbert Schuller, persönlich die Hände schütteln. An den Stehtischen und im Foyer begrüßten sich Vertreter der Stadt sowie aus Vereinen, Politik, Wirtschaft und Kirche.

Dem lebhaften Stimmengewirr folgte Schweigen, als Bürgermeister Franz Stahl an das Rednerpult trat. Stahls erster Dank an diesem Abend galt den Sternsingern Michael (Sternträger), Theresa (Caspar), Julia (Melchior) und Paula (Balthasar). Ein Filmbeitrag leitete über zum „Bundespreis Stadtgrün 2022“ für Tirschenreuth. Diese Auszeichnung erhielt die Stadt im September vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen für das Projekt „Stadt im Wasser – Der blaue Ring“. Zum Thema Klimapolitik kündigte Stahl weitere Planungen für einen Waldnaabpark als Weiterführung des „Grünen und Blauen Bandes“ um die Altstadt an, die bereits begonnen hätten.

Neu- und Umstrukturierung

Tirschenreuth habe in der Corona-Pandemie einen Stresstest durchlaufen und bestanden. „Unsere Stadtgesellschaft hat mit einer unvergleichbaren Disziplin auf alle Unwägbarkeiten reagiert“, so Stahl. „Mir ist keine Kommune mit einer solch dynamischen Stadtentwicklung bekannt“, scheute sich der Bürgermeister nicht vor Eigenlob für den Fortschritt in Tirschenreuth. Er lud alle Bürger dazu ein, an dem Fahrplan der Stadt gemeinsam zu arbeiten.

Als aktuell „und mit heißer Nadel gestrickt“ bezeichnete Stahl die angedachte Neu- und Umstrukturierung der Areale der Tirschenreuther Einkaufsoase (TEO), des Stadtbauhofs und der Stadtwerke bis zur ehemaligen Post sowie des Raiba-Lagerhauses mit dem Gelände der ehemaligen Bahn beim Kreisverkehr. Erste Beschlüsse seien gefasst.

„Die Versorgungssicherheit seit mehr als 200 Jahren muss weiter erhalten bleiben“, leitete Stahl zum Krankenhauswesen über, das er als einen „Schatz“ bezeichnete. Er forderte in seiner Rede die kommunalen Gebietskörperschaften als Träger der Kliniken AG dazu auf, sich mit einer jährlichen finanziellen Beteiligung vertraut zu machen, um die medizinischen Einrichtungen dauerhaft zu erhalten.

Schulen attraktiv gestalten

„Unsere vorhandenen Schuleinrichtungen stehen vor einer gewaltigen Neuausrichtung“, verkündete Stahl in Bezug auf umfassende Veränderungen in der Grund- und Mittelschullandschaft. Ansatzpunkt sei eine Neuausrichtung der Mittelschulen im Landkreis. „Schon jetzt müssen wir deshalb den Standort in Tirschenreuth schultechnisch attraktiv gestalten.“ Das mache Investitionen in einer Höhe von bis zu 33 Millionen Euro im Bildungsbereich erforderlich.

In Sachen Wirtschaft in der Stadt ermahnte der Bürgermeister die Gegner des Bauvorhabens der Ziegler-Group zum Nachdenken. Der Investor schaffe 1000 neue Arbeitsplätze und würde mit Holzhäusern den CO2-Ausstoß verringern, also nachhaltig dem Klimawandel entgegentreten. Es gebe keinen Grund, dies abzulehnen. Weitere Grußworte gab es von Stadtpfarrer Georg Flierl, MdL Tobias Reiß und Regina Löffler-Klemsche vom Heimatkreis Plan-Weseritz.

Hintergrund:

Zahlen und Fakten zu Tirschenreuth

  • Tirschenreuth feierte 2022 das 20-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit La Ville de Bois und das 10-jährige Jubiläum mit Lauf an der Pegnitz.
  • Vor 10 Jahren fand die Gartenschau "Natur in der Stadt" im dafür neu entstandenen Fischhofpark statt. Im Juni 2023 wird das mit einem großen Kultursommer des Fördervereins gefeiert.
  • Die historischen Stadtführungen gehen im Jahr 2023 in die fünfte Folge mit neuen Szenen.
  • 5000 Menschen haben in der Kreisstadt einen Arbeitsplatz. Seit 2005 (3700 Arbeitsplätze) bedeutet dies eine Steigerung der Arbeitsplätze um etwa 35 Prozent.
  • Die Ziegler-Group investiert in Tirschenreuth 220 Millionen Euro und schafft 1000 neue Arbeitsplätze.
  • Seit 2002 wurde bis zum 5. Januar in die städtische Infrastruktur circa 174 Millionen Euro investiert.
  • Die Verschuldung der Stadt konnte zum Stand im Jahr 2002 um rund 5 Millionen Euro oder 48 Prozent auf 5,3 Millionen Euro gesenkt werden.
 
 

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