Völlig freimütig bekannte Frank Zander bei der Vernissage im Museumsquartier, dass er vorher noch nie von Tirschenreuth gehört habe. „Tirschenreuth, den Namen muss man sich reinziehen“, sagte er. Es gefalle ihm hier, eine schöne kleine Stadt und eine erholsame Gegend. Nur an die Sprache hier müsse er sich noch gewöhnen. Doch er sei gerne hier, er habe auch schon einen kleinen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Frank Zander kam mit seinem Sohn Marcus, der auch sein Manager ist, am Donnerstag in Tirschenreuth an. Untergebracht waren sie im „Seenario“, am Samstag ging es wieder nach Hause nach Berlin. Im Lokal habe er nicht gewusst, wie er die Bedienung ansprechen soll, da hab er gesagt: „Hallo, schönes Kind“. Die junge Frau habe sofort schöne rote Bäckchen bekommen, sagt der 81-jährige Kult-Künstler schmunzelnd, nie um einen lockeren Spruch verlegen.
Insgesamt 70 Bilder
Grund des Besuchs des Berliners war die Vernissage zur Kunstausstellung „Lindenberg-Waalkes-Zander“ im Museumsquartier. Gezeigt werden insgesamt 70 Zeichnungen von Udo Lindenberg, Otto Waalkes und Frank Zander. Während Lindenberg und Waalkes jeweils 15 Bilder präsentieren, sind von Frank Zander gleich 40 Bilder ausgestellt, die Fans jeweils auch käuflich erwerben können. Präsentiert werden die Werke von der „Walentowski Galerie“ und Kurator Thomas Herrmann aus Neumarkt. Er erklärte, dass sowohl Otto Waalkes als auch Udo Lindenberg und Frank Zander den Maler-Beruf gelernt haben. Nicht unerwähnt ließ Hermann das soziale Engagement der drei Künstler, die dafür jeweils das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten haben.
Zur Ausstellungseröffnung, die im Freien vor der historischen Fronfeste stattfand, freute sich Bürgermeister Franz Stahl über zahlreiche Ehrengäste, aber auch über viele Leute, die Frank Zander kennenlernen wollten. „Wir haben den Zander aus dem Teich gezogen, und jetzt ist er hier“, freute sich Stahl, eine Ausstellung mit hochkarätigen Künstlern nach Tirschenreuth geholt zu haben. Eine erste Anfrage habe es vor eineinhalb Jahren, im Dezember 2021 geben. Tirschenreuth habe sich sehr engagiert, zudem habe er hier ein sehr interessantes Museum vorgefunden, berichtete Kurator Thomas Herrmann.
Fisch mit Haaren im Goldenen Buch
Im Pressegespräch erklärte Frank Zander gut gelaunt, dass seine Fische alle Haare hätten. Hauptsächlich male er Fisch-Bilder, „denn mein Name ist Zander“. Und er will noch weiter malen: „So lange es geht, nehm ich den Pinsel in die Hand – den Farbpinsel meine ich“, sagte er lachend. Mit den Gästen der Vernissage machte der 81-Jährige geduldig Fotos oder Selfies, auch Autogramme gab er gerne. Als Janka Hannemann-Mathes und Christina Trenner sich mit ihm fotografieren lassen wollten, nahm er beide sofort in den Arm: „Ja, das mach ich doch gerne.“ Er zeigte sich sehr überrascht, dass rund um die Fronfeste doch einige hundert Fans gekommen waren, um ihn zu sehen – und anschließend auch seine Bilder sowie die von Lindenberg und Waalkes. Zander genoss den Rummel um ihn herum sichtlich.
Nicht fehlen durfte ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Dazu drückte man dem Künstler einen Kugelschreiber in die Hand. „Ich hasse Kugelschreiber, habt ihr denn keinen Stift?“, sagte Zander dazu. Den brachte man ihm, und der Berliner malte auf die nächste Seite noch einen seiner legendären „Zanderfische mit Haaren“. Ob der 81-Jährige auch mit der Stadtkapelle auf der Seebühne ein Lied performe?, wurde er gefragt. Zander: „Das wollen die Leute doch gar nicht hören.“
Ausstellung „Lindenberg-Waalkes-Zander“
- Ausstellung „Lindenberg-Waalkes-Zander“ bis 23. Juli im Museumsquartier
- Insgesamt 70 Karikaturen und Zeichnungen von Frank Zander, Udo Lindenberg und Otto Waalkes
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr; während des Kultur-Sommers freitags und samstags bis 18 Uhr geöffnet
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