Landrat Roland Grillmeier reagiert auf Windkraft-Pläne des Wirtschaftsministers

Tirschenreuth
27.10.2021 - 17:51 Uhr

Landrat Roland Grillmeier sieht die neuen Windkraft-Pläne des bayerische Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger kritisch. Dabei geht es um das Gebiet an der deutsch-tschechischen Grenze rund um die Stadt Bärnau.

Bei Bärnau stehen acht Windräder. Vier Anlagen sind am Ahornberg und am Stöberlhof geplant. Der Baubeginn ist für 2022 vorgesehen.

Landrat Roland Grillmeier zeigt sich irritiert von den Plänen des Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger, am Grenzkamm zu Tschechien bei Bärnau im größeren Umfang Flächen für Windräder vorzusehen. „Wer derartige Pläne schmiedet, ohne sich mit der Materie und dem besonderen Wert des Gebietes zu befassen, ist auf dem falschen Weg“, teilte der Landrat in einer Pressemitteilung am Mittwochnachmittag mit. Es würden hier die Interessen der Region missachtet, dies werde er dem Wirtschaftsminister auch mitteilen.

„Ich habe kein Problem mit Windrädern, dort wo sie hinpassen“, so Grillmeier (CSU). Windkraft-Planung müsse mit der Region erfolgen. Wer den Ausbau von Windkraft wolle, dürfe Regionen nicht überfordern und müsse für einen vernünftigen Ausbau in allen Bereichen Bayerns sorgen, nicht für eine Verspargelung in wenigen Landschaftsgebieten. Dies erwarte er gerade von Freien Wählern, die sich als Vertreter des ländlichen Raums mit sehen.

„Wir lassen uns das Landschaftsbild am Grenzkamm auf Wunsch des Wirtschaftsministers nicht mit einer Vielzahl von Windrädern zerstören." Außerdem seien im Raum Bärnau bereits Windräder gebaut und in Planung. Der Wunsch des Naturschutzbeirates sei, in diesem Bereich den Stellenwert des Grünen Bandes zu prüfen und die Möglichkeit von Landschaftsschutzgebieten zu eruieren. Das Grüne Band werde als Denkmallandschaft mit einer besonderen kulturhistorischen Bedeutung gesehen, dies lasse sich mit einem „überzogenen“ Ausbau von Windkraft nicht vereinen.

Dabei verweist Grillmeier auch auf die tschechische Seite. Dort befindet sich angrenzend das Landschaftsschutzgebiet (Ceský les). Die tschechische Seite, sowohl Behörden als auch die Teile der Bevölkerung, hätten sich hier ebenfalls gegen den Bau von weiteren Anlagen ausgesprochen, auch diese Interessen müssten berücksichtigt werden. Für Akzeptanz in der Bevölkerung würden die Planungen des Ministers sicherlich nicht sorgen. Grillmeier wolle zudem auf die Stadt Bärnau zugehen, um das weitere Vorgehen zu beraten.

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