Artenschutz und Teichbewirtschaftung sollen sich nicht ausschließen. Um einen Ausgleich zwischen Naturschutz und Nutzerinteressen zu finden, regt Regierungspräsident Axel Bartelt einen Rettungsschirm für in ihrer Existenz bedrohte Teichwirte an. Das wurde bei einem Treffen in der Waldnaabaue bekannt.
Auf Einladung des Landkreises besuchte Bartelt mit dem Leiter des Bereichs Ernährung und Landwirtschaft, Johannes Hebauer, und der Leiterin der Höheren Naturschutzbehörde, Eva Fischer, das Teichgebiet. Dort trafen sie sich mit Vertretern von Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz, des Vereins für Landschaftsschutz und Artenschutz in Bayern sowie der Fischerei und der Jägerschaft. "Man tauschte sich intensiv zu den Themen Fischotter, weitere Planungen im Vogelschutz- und FFH-Gebiet Waldnaabaue, Vertragsnaturschutz und den Auswirkungen auf die Fischerei aus", heißt es in einer Pressemitteilung. Die regelmäßigen Treffen fänden schon seit sieben Jahren statt, um zu mehr Verständnis beizutragen.
Landrat Roland Grillmeier betonte, dass ihm die Fertigstellung des Managementplanes wichtig sei, der derzeit im Auftrag der Regierung der Oberpfalz für die Waldnaabauen erarbeitet werde. Durch den Austausch mit Teichwirten, Forst, Jagd und Verbänden würden die Weichen für die Zukunft gestellt. Axel Bartelt stellte die Bedeutung der Waldnaabaue für die Oberpfalz heraus. Die Regierung als Höhere Naturschutzbehörde werde zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Gebietsbetreuer Thomas Kurzeck in die weiteren Planungen zur Gebietsentwicklung einsteigen. So wolle man zum Arten- und Naturreichtum beitragen und die weitere Bewirtschaftung der Teiche sicherstellen. Der Regierungspräsident sagte, er habe dem Landwirtschaftsministerium die Überlegung eines Rettungsschirmes für Teichwirte unterbreitet. Es gebe immer wieder Interessenskonflikte, aber es seien auch gute Lösungen gefunden worden, etwa bei Biber und Kormoran. Zum Thema Fischotter laufe das Verfahren noch. Die Bescheide zur Entnahme von einzelnen Tieren würden von Naturschutzverbänden beklagt. Es gebe jetzt einen Anlauf für ein weiteres, vom Landkreis begleitetes Fischotter-Monitoring als Basis für ein Miteinander.
Die Vertreter der Teichwirtschaft stellten heraus, dass man immer das Natura-2000-Gebiet der Waldnaabauen begleitet und auf notwendige Anpassungen hingewiesen habe. Die aktive Bewirtschaftung der Teiche sei die Voraussetzung für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft, die in die Bundesliste des immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen worden sei.

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.