„Es war ein schöner Lauf. Super Stimmung – einfach gut“, ist Teilnehmerin Martina begeistert. Sie war wie Tausende weitere Menschen beim elften Nordoberpfälzer Firmenlauf dabei. „Schön war’s mal wieder. Der Sankt-Peter-Berg hat sich ganz schön gezogen, aber alles in allem war es gut“, sagt auch Teilnehmerin Bettina. Ähnlich zufrieden trotz des Regens äußern sich viele Läufer gegenüber Oberpfalz-Medien am Freitag im Ziel.
Von Sonne begleitet, starteten etwa 3600 Teilnehmer kurz nach 17.30 Uhr am Festplatz. Beim Überqueren der Linie liegen 6,5 leicht auf- und absteigende Kilometer vor den Läufern. Entlang der Strecke feuern Zuschauer, Tänzer, Vereine, Musikgruppen und ein DJ die joggende Menge an. Um kurz vor 18 Uhr prasseln Regentropfen auf den Asphalt. Eine Trommelgruppe, die auf Höhe der Kreuzung an der Mitterteicher Straße steht, verbreitet gute Stimmung für den Einlauf in die Zielgerade in der Franz-Heldmann-Straße.
Dirigieren mit Stimme und Schulter
Die Läufer sind gut gelaunt, manche zeigen mit dem Daumen nach oben, als sie die Trommler passieren. Eine Läuferin tanzt einige Takte, dann läuft sie lächelnd weiter. Einem Barfuß-Jogger in Lederhose gefallen die Rhythmen der Trommler so gut, dass er seinen Lauf mit einer Tanzeinheit anreichert.
Ein besonderes Erlebnis haben an diesem Abend die Teilnehmer Thomas Bieber und Erich Forster. Beide tragen gelbe Westen, eine trägt die Aufschrift „Guide“ (Lenker) und eine die Aufschrift „Blind“ auf dem Rücken. Weil Erich blind ist, begleitet Thomas ihn beim Wettlauf. Über ein rund 30 Zentimeter langes Band sind sie miteinander verbunden.
„Für mich ist die Herausforderung, Erich rechtzeitig zu sagen, wann ein Hindernis kommt und ihn auf anstehende Kurven aufmerksam zu machen“, erklärt Thomas. Dann sage ich zum Beispiel: „Erich, in 20 Metern müssen wir nach halb rechts. Mit der Schulter gebe ich ihm dann einen leichten Schubs, damit er weiß, wann er abbiegen muss.“ Der blinde Läufer, der schon häufiger beim Nofi-Lauf dabei war, sagt: „Es ist immer wieder aufregend vor dem Start und bei den ersten Metern, bis man in seinen Schritt hineinkommt. Wenn man dann sein Tempo hat, läuft es schön. Thomas hat es super gemacht, er ist da sehr fürsorglich.“ Der Angesprochene gibt das Kompliment zurück: „Es war ein schönes Erlebnis. Das Laufen mit dem Erich hat super geklappt.“
Sympathische Antreiber
„Es war gut machbar. Die Leute, die angefeuert haben, waren sehr sympathisch“, bemerkt Teilnehmerin Monika nach dem Lauf. „Wir sind von einer Firma aus Weiden, waren zu sechst und haben ganz viel Spaß gehabt“, sagt Christina, als sie zum Abschluss am Festplatz ihr alkoholfreies Bier genießt. „Schön, dass es mal wieder stattgefunden hat. Nur der Krankenhausberg gegen den Wasserstrom – das war schon hart“, meint Pius schmunzelnd. „Dazwischen wurden wir mal nass, aber jetzt sind wir wieder trocken. Mir hat es Spaß gemacht“, resümiert Ingrid.
Auch die Helferinnen und Helfer sind zufrieden. „Die Planungen sind so aufgegangen, wie wir es uns gewünscht haben“, bilanziert Matthias Dittrich, der beim Einsatzführungsdienst des BRK-Kreisverbands Tirschenreuth tätig ist. Rund 110 ausschließlich ehrenamtliche BRK-Einsatzkräfte seien beim Nofi-Lauf dabei gewesen. „Sieben Fußtrupps und mehrere Rettungswagen waren auf der Strecke“, sagt Dittrich. In weniger als einer Handvoll Fälle hätten die Helfer aktiv werden müssen – jedes Mal habe der Einsatz über den Sanitätsdienst abgewickelt werden können.
Drohne und Oldtimer im Einsatz
Bewährt habe sich auch der Einsatz einer Drohne des BRK, die den Lauf begleitete und von der Luft aus Livebilder an die Tirschenreuther Polizeiinspektion schickte. In deren Gebäude an der Falkenberger Straße war extra eine Einsatzzentrale für die gemeinsame Nutzung durch Polizei, Feuerwehr und BRK eingerichtet worden. „Dort sind alle Fäden zusammengelaufen. Die Zentrale hat sich total bewährt und wir wollen es beim nächsten Nofi-Lauf in Tirschenreuth wieder so machen“, sagt Dittrich.
„Die gewünschten Vorbereitungen sind eins zu eins so umgesetzt worden“, lautet das Fazit von Matthias Haulena, Kommandant der Feuerwehr Tirschenreuth. Am Freitagabend habe es, neben dem Managen der Absperrungen an der Laufstrecke, keinen weiteren Einsatz gegeben. Dafür habe die Feuerwehr sogar ein 60 Jahre altes Oldtimer-Fahrzeug wieder aktiviert, das 20 Jahre lang keinen Einsatz mehr hatte: „Es stand bei der Landgraf-Kreuzung in der St.-Peter-Straße.“ Für den Laufabend seien alle 14 Fahrzeuge der Freiwilligen Wehren der Kreisstadt im Einsatz gewesen, darunter Tirschenreuth, Lengenfeld, Matzersreuth, Pilmersreuth am Wald, Rosall und Wondreb. Insgesamt 89 Feuerwehrleute seien vor Ort gewesen. „Die Einsatzzentrale hat einwandfrei funktioniert, die Zusammenarbeit mit Polizei und BRK war super“, ergänzt Haulena.
„Der Einsatz ist optimal gelaufen, es gab keine nennenswerten Störungen“, resümiert auch Günther Burkhard, Leiter der Polizeiinspektion Tirschenreuth. “Manche Fahrzeuge sind an Straßensperren aufgetaucht, weil sie in die Notaufnahme mussten.“ Dies sei kurz vor dem Start passiert. „Diese Fahrzeuge haben wir alle hinlotsen können.“ Auch Burkhard äußert sich positiv zur Einsatzleitstelle und zur Zusammenarbeit mit BRK und Feuerwehr: „Persönliche Absprachen waren direkt und sofort möglich.“
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