Im vollbesetzten Kubus in Ursensollen hat die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Amberg-Schnaittenbach ihre Mitgliederversammlung abgehalten und dazu auch den bayerischen Wirtschaftsminister Aiwanger eingeladen. Vorsitzender Gerhard Gradl wies zunächst auf ein leichtes Plus an Mitgliedern hin. 2501 Waldbauern gehören der FBG an, ihre Waldfläche umfasse über 26.500 Hektar. Gradl erwähnte Waldpflegeverträge mit 13 Kirchen- und 16 Pfarrpfründe-Stiftungen sowie mit Eigentümern von weit über 300 Hektar Privatwald sowie vier Gebietsversammlungen in Freudenberg, Schnaittenbach, Mendorferbuch und Ursensollen mit Informationen über den Holzmarkt und Vorträgen der jeweils zuständigen Revierförster. Den vierten Naturpark-Hirschwald-Tag in Schmidmühlen und den bayerischen Waldtag in Kelheim bezeichnete Gradl als „echte Ereignisse“.
Geschäftsführer Uli Hausmann gab die vermarkteten Holzmengen mit mehr als 85.500 Festmeter an, was ein leichtes Plus zum vorherigen Geschäftsjahr sei. Der Umsatz sei auf knapp sieben Millionen Euro gestiegen. In der Forstbetriebsgemeinschaft seien Waldbesitzer mit unterschiedlichen Betriebsgrößen: rund 1000 hätten bis zu 5 Hektar, 1200 zwischen 5 bis 20 Hektar und 257 über 20 Hektar.
Mit gut drei Festmeter vermarktete Einheiten je Hektar Wald habe sich die Situation in den vergangenen drei Jahren nicht verändert. Fichte und Tanne könnten gut vermarktet werden, Kiefer und Lärche etwas schlechter, Eiche sowie Buche seien kaum gefragt. Zwischen 50 und 70 Euro seien je Festmeter zu erzielen, so Hausmann, der den Absatz von Käferholz rückläufig nannte. Größte Abnehmer seien Ziegler in Betzenmühle und das Holzzentrum in Regenburg, „aber wir beliefern auch regelmäßig kleine Säger, denn die sind wichtig, wenn das Holz schnell raus muss“.
Das von der FBG vermarktete Holz gehe auch an Papierwerke und Betriebe, die Industrieholz und Hackschnitzel verarbeiteten. Hausmann wies auf die zweimal jährlich ausgelieferten Forstpflanzen hin, immerhin rund 50.000 junge Bäume. Für die nächsten beiden Monate rechnete Uli Hausmann mit stabilem Absatz, „aber wir hängen an der Bauwirtschaft dran“. Hausmann kritisierte aber auch die EU: Haarsträubend seien Pläne, die eine Dokumentation darüber vorschreiben wollen, wo ein Baum stand und wie er verwertet wurde. Das führe nur zur Vervielfachung von Paragrafen, sei ein riesiger bürokratischer Aufwand, vor allem waldnutzerfeindlich und müsse unbedingt verhindert werden, so der FBG-Geschäftsführer.
Wenn der Freistaat seine Waldbauern bei der Wiederaufforstung ihrer Wälder unterstütze, sei das eine zukunftsweisende Investition für kommende Generationen, sagte stellvertretender Landrat Franz Mädler. Horst-Dieter Fuhrmann, Bereichsleiter am Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, forderte die Waldbesitzer zur regelmäßigen Kontrolle ihrer Wälder auf. Schadholz müsse zügig raus. Für Josef Liegl, Vorsitzender der forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz, hat Bayern "ein Supersystem, was Förderungen angeht, aber Stilllegeprämien sind der falsche Weg". Peter Beer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, sprach die Proteste der Landwirte an: Die Bauern würden erst dann wieder von der Bildfläche verschwinden, wenn ihre Forderungen erfüllt worden seien.
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