Urspring bei Hirschau
28.08.2024 - 10:30 Uhr

Bushaltestelle Urspring an der Staatsstraße 2238 ein Gefahrenherd

Seit einem Jahr fährt die zehnjährige Elena Strazzacappa aus Urspring mit dem Bus nach Amberg zum Max-Reger-Gymnasium. Die Bushaltestelle liegt an beziehungsweise gegenüber der Einmündung der Urspringer Ortsstraße in die Staatsstraße 2238.

Dass sich Elenas Eltern Sandro und Sonja Strazzakappa Sorgen machen, wenn ihre Tochter Elena zur Schule oder von dort nach Hause in Urspring fährt, kann nachvollziehen, wer die Situation vor Ort kennt. Elena ist das einzige Urspringer Kind, das eine Schule in Amberg besucht.

Morgens rauschen die aus Richtung Hirschau kommenden Fahrzeuge mit den hier erlaubten 100 Stundenkilometern – und bisweilen auch schneller – an dem Kind vorüber. Bei der Heimfahrt muss Elena die Staatsstraße überqueren. Aus Amberg kommend ist die Geschwindigkeit auf 60 km/h begrenzt, da sich die Haltestelle in einer Kurve befindet und durch Bäume und Sträucher relativ spät erkenn- und einsehbar ist. Das Überqueren der Fahrbahn ist trotzdem sehr gefährlich.

Deshalb wurden Elenas Eltern im September 2023 bei der Verkehrsbehörde im Landratsamt und beim Straßenbauamt vorstellig. Auch der Hirschauer Stadtrat befasste sich mit der Thematik. Knapp ein Jahr nach ihrer Intervention hatten die Strazzacappas von den Behörden noch keine für sie befriedigende Antwort erhalten. Daher wandten sie sich an Landtagsabgeordneten Harald Schwartz. Um Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation zu finden, organisierte dieser einen Ortstermin, an dem auch Baudirektor Stefan Noll, Abteilungsleiter beim Staatlichen Straßenbauamt, teilnahm. Vor Ort waren neben dem Ehepaar Strazzacappa weitere Urspringer Einwohner sowie Hubert Ritz und Martin Meier, die Vorsitzenden der Verkehrswacht Hirschau-Schnaittenbach.

Die Eltern wiesen bei dem Ortstermin darauf hin, dass der Bus im morgendlichen Berufsverkehr Richtung Amberg mangels Busbucht in der Einmündung beziehungsweise halb auf der Straße anhält. Bei hohem Verkehrsaufkommen stauen sich die Fahrzeuge hinter dem Bus. Um vom Busfahrer rechtzeitig gesehen zu werden, muss sich Elena zum Halteschild unmittelbar an die Straße stellen. Das Bushäuschen ist etwa 20 Meter entfernt, die Sicht daraus in Richtung Hirschau ist durch dessen Holzbauweise sowie durch Sträucher beeinträchtigt. Da die Haltestelle nicht beleuchtet ist, muss Elena sich mit einer Taschenlampe bemerkbar machen.

Bezüglich der Heimfahrt monierten die Eltern: "Mangels Linksabbiegespur nach Urspring wird die Haltestelle immer wieder von Autofahrern als Ausweichfläche genutzt, wenn sie den Gegenverkehr abwarten müssen." Das Überqueren der Straße, auf der es keine Überquerungshilfe gibt, erachteten die Strazzakappas angesichts der erlaubten 100 km/h als höchst gefährlich. Wenig Verständnis hatten sie daher für die Auskunft des Landratsamts, dass die Sichtweite nach Hirschau ausreiche und es keiner Reduzierung der Geschwindigkeit bedürfe.

Bemängelt wurde bei dem Ortstermin auch, dass die Haltestellen auf beiden Seiten nicht durch Hinweisschilder markiert sind. Der fließende Verkehr werde auf ausfahrende Busse oft zu spät aufmerksam. Dies habe schon zu mehreren Beinahe-Unfällen geführt. Daher müsse die Sicht aus und in die Haltestelle durch Rückschnitt der Sträucher gewährleistet, die Haltestelle beleuchtet, das Bushäuschen erneuert und vor allem die Geschwindigkeit auf der Staatsstraße von Hirschau her auf 70 km/h, besser noch 60 km/h begrenzt werden.

Anhand von Plänen erläuterte Baudirektor Stefan Noll die Planungen des Straßenbauamts zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Bereich der Haltestelle, die auch im Hirschauer Stadtrat schon behandelt wurden. Diese sehen eine Linksabbiegespur nach Urspring ebenso vor wie beidseitige barrierefreie Busbuchten. Ob und wann eine Realisierung möglich ist, müsse mit den Trägern öffentlicher Belange, insbesondere mit dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft, abgestimmt werden, sagte Noll. Günstigstenfalls wäre eine Realisierung im Jahr 2025 möglich, je nach Umfang des Abstimmungsprozesses aber auch erst 2026.

Kurzfristig werde man mit der Verkehrsbehörde und der Polizei abklären, ob die Voraussetzungen für eine Beschränkung der Geschwindigkeit aus Richtung Hirschau gegeben seien, nachdem mit Elena eine Urspringer Schülerin nach Amberg fahren und täglich die Straße überqueren müsse, versprach Noll. Für die Beleuchtung und das Freischneiden des Bushäuschen sei die Stadt Hirschau zuständig. Die für die Staatsstraße 2238 und die Einmündung notwendigen Sichtdreiecke seien ausreichend frei.

Abgeordneter Harald Schwartz sah ebenso wie Hubert Ritz und Martin Meier von der Verkehrswacht in jedem Fall die Notwendigkeit zur Entschärfung der Situation an der Haltestelle gegeben. Er bat Straßenbauamt und Verkehrsbehörde um möglichst rasche Umsetzung der Verbesserungsmöglichkeiten.

 
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