Das Wünnenberghaus am Marktplatz in Vilseck, in dem Lola Montez einst - zumindest der Legende nach - auf der Flucht aus München Unterschlupf gefunden haben soll, wurde dazu in die Farben Spaniens getaucht. Und das, obwohl natürlich auch ihre treuen Verehrer in der Oberpfalz wissen, dass für das bis heute berühmte feurige Temperament kein Tropfen iberisches Blut nötig war.
Daher gesellte sich zum spanischen Glückwunsch-Schriftzug auch ein „Happy Birthday“ für die gebürtige Irin Elizabeth Rosanna Gilbert, die dann unter ihrem Künstlernamen Weltruhm erlangte und sogar dem Bayerischen König Ludwig I. den Kopf verdrehte – bekanntermaßen ohne Happy End.
Den Gratulanten, die ganz zeitkonform nur vereinzelt vorbei flanierten oder gleich mit dem Auto den gebotenen Abstand einhielten, schloss sich der Bayerische Rundfunk mit einer Live-Schaltung zur nach BR-Angaben wohl einzigen Geburtstags-Aktion in Bayern an. Stadtbühne-Lolamannen-Chef Dominik Gruber nutzte diese Gelegenheit, um erneut eine Lanze für die Vilsecker Deutung der Historie zu brechen. Das im Türmermuseum ausgestellte Reisekleid aus teurer Maulbeerseide war dabei selbstredend sein besonderer Trumpf.
Das Landestheater Oberpfalz wiederum erinnert nicht nur an die schöne Lola, sondern auch an die ihr zu Ehren abgehaltenen Burgfestspiele Vilseck 2018. Zum runden Geburtstag wurde jetzt eine Szene aus Bernhard Setzweins "Lola Montez - Die falsche Spanierin" als Kurz-Hörspiel vertont und online gestellt.
Die Jubilarin selbst nahm es übrigens gelassen und bestaunte das bunt leuchtende Treiben mit würdevollem Blick aus dem nach ihr benannten Lola-Montez-Erker. Als ob sie schon damals um ihre Unsterblichkeit gewusst hätte.















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