Das Wasserwirtschaftsamt Weiden wertet die Vils im Bereich des Stadtgebiets Vilseck bei Gressenwöhr im Landkreis Amberg-Sulzbach mit einer Ausbaumaßnahme ökologisch auf. Zudem soll an der Vils zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden. Darunter versteht man eine ungenutzte Fläche, die bei Hochwasser eines Flusses überflutet wird und so ein zu starkes Ansteigen des Wassers verhindert. 325.000 Euro kostet die Ausführung der Erdarbeiten, mit denen die Firma Gebr. Donhauser Bau aus Schwandorf beauftragt wurde. Zum Start der Bauarbeiten trafen sich Vertreter der Behörde, des Planungsbüros sowie der ausführenden Firma mit Vertretern der Stadt Vilseck, um sich ein Bild von den nun anstehenden Arbeiten zu machen. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden informierte darüber in einer Pressemitteilung.
Zwei neue Flussschleifen
In den kommenden Wochen wird die Firma Gebr. Donhauser an der Vils nordwestlich von Gressenwöhr auf dem Grundstück der Stadt Vilseck zwei neue Flussschleifen erstellen. „Die alte, begradigte Vils verbleibt dabei zum Großteil in Form von Altarmen bestehen, in welchen die Fische neue Laichmöglichkeiten vorfinden“, erläutert Christian Motz, Sachgebietsleiter Gewässerentwicklung am Wasserwirtschaftsamt Weiden. „Durch weitere Flachwasserzonen und den Einbau von größeren Störsteinen und Wurzelstöcken in den neuen Schleifen gestalten wir eine für alle Wasserlebewesen interessantere Gewässerstruktur, welche letztendlich eine höhere Artenvielfalt in der Vils zur Folge haben wird“, führt Motz weiter aus. „Durch einen Geländeabtrag schaffen wir auf unserem Grundstück zusätzlichen Retentionsraum an der Vils“, ergänzt Hans-Martin Schertl, 1. Bürgermeister der Stadt Vilseck. „Wir wollen damit unseren Bürgerinnen und Bürgern einen Ausgleich bei Einzelbauvorhaben im Überschwemmungsgebiet der Vils bereitstellen“, erklärt das Stadtoberhaupt.
Aus diesem Grund übernimmt die Stadt Vilseck 30 Prozent der Kosten für die Umsetzung des Vorhabens. Das bei dem Geländeabtrag anfallende Erdmaterial wird innerhalb des Grundstücks zu einer Geländeanhebung umgelagert, da eine Verwertung des Bodens außerhalb aufgrund der natürlich vorkommenden Schwermetallbelastungen im Boden ausscheidet, hieß es in der Pressemitteilung.
Baustellenverkehr möglich
Zum Startschuss waren vom Wasserwirtschaftsamt Weiden der Sachgebietsleiter Gewässerentwicklung Christian Motz als Projektleiter sowie Andreas Stock für die örtliche Bauüberwachung vor Ort. Für die Planung des Vorhabens sowie die Bauoberleitung bei der Ausführung ist das Ingenieurbüro WernerConsult aus München beauftragt, welches durch seinen Projektleiter Dr. Matthias Haselbauer vertreten war. Von der ausführenden Firma Gebr. Donhauser nahm Bauleiter Christian Böckl teil. 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl sowie der Bauamtsleiter Stefan Ertl vertraten die Stadt Vilseck als Projektbeteiligte und Flächeneigentümerin.
Während der Bauarbeiten kann es entlang der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Gressenwöhr und Bürgerwald zu kurzfristigen Einschränkungen durch den Baustellenverkehr kommen. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und Beachtung der aus Gründen der Arbeitssicherheit notwendigen verkehrsrechtlichen Maßnahmen. Die Erdbauarbeiten sollen voraussichtlich bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Anschließend werden Pflanzarbeiten mit standorttypischen Gewächsen folgen, heißt es in der Presseinfo abschließend.
Fakten zur Vils
- Quelle bei Kleinschönbrunn, einem Ortsteil des Marktes Freihung.
- Länge: 87,4 Kilometer
- Ende südlich von Kallmünz mit Mündung in die Naab
- Die Vils ist im Stadtbereich von Vilseck als Gewässer 2. Ordnung eingestuft.
- Der Freistaat Bayern ist zuständig für die Unterhaltung und den Ausbau der Vils.
- Vor mindestens 3000 Jahren war die Vils eine Lebensader.
- Aus dem Jahr 1034 existieren Dokumente, die die Vils als Wasserstraße erwähnen.
Quelle: Wasserwirtschaftsamt Weiden
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