Um 7.31 Uhr am Samstag geht bei der Polizeiinspektion Vohenstrauß der Anruf ein: Auf einem Feld neben dem Hackschnitzelheizwerk ist ein wolfsähnliches Tier gesichtet worden. Die Beamten bestätigen vor Ort, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt.
Der Leiter der Inspektion Vohenstrauß, Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent, spricht am Mittwoch gegenüber Oberpfalz-Medien Klartext: "Unsere Beamten haben den Wolf gesehen. Es gibt sogar ein Bild von dem Tier, das wir an das ,Netzwerk Große Beutegreifer' weitergeleitet haben."
Die Streife sei nur wenige Minuten nach dem Anruf vor Ort gewesen. Mehrere Personen, darunter ein Jäger, der die Polizei informiert hatte, hatten das ausgewachsene Tier vom Auto aus im Vorbeifahren gesehen und waren stehengeblieben. Laut Zehent erkannten die Streifenbeamten ganz eindeutig einen Wolf. Nach einigen Minuten habe sich das verängstigt wirkende Tier auf Richtung Oberlind und Waldgebiet Elm gemacht.
Christian Ertl, Vorsitzender der Kreisgruppe Vohenstrauß des Bayerischen Jagdverbands, erhielt in den vergangenen Tagen mehrere Anrufe von Augenzeugen des Vorfalls. Er selbst sei nicht dabei gewesen und könne daher nicht bestätigen, dass es sich um einen Wolf handelte. Ertl meint, dass der Zaun der Autobahn das Tier auf seiner Wanderschaft aufgehalten habe. Durch die Anwesenheit der Passanten sei es nervös geworden und in die Richtung gelaufen, aus der es gekommen war, vermutet der erfahrene Jäger.
Ertl sei informiert worden, dass sein Jagdkollege Hans Lehner, der für das "Netzwerk Große Beutegreifer" arbeite, die Handyaufnahme von dem "Vohenstraußer Wolf" ans Landesamt für Umwelt (LfU) weitergeleitet habe. Die Sichtung sei damit gemeldet. Der Kreisvorsitzende der Jäger werde seine Leute motivieren, bei der Jagd ihre Augen offen zu halten und Sichtungen, am besten mit Bildern von Wildkameras, an das LfU zu geben, um den Wolfsbestand der Region genauer ermitteln zu können.
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