Vohenstrauß
26.03.2024 - 12:54 Uhr

Polizei Vohenstrauß zieht Einsatzbilanz: Bürger leben hier sicher

Einen Einblick in die Sicherheitslage bekamen die Bürgermeister im Bereich der Polizeiinspektion Vohenstrauß. Die Statistik gibt einen Überblick und hilft, präventive Maßnahmen zu planen und die öffentliche Sicherheit zu verbessern.

Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent (rechts) legt den Bürgermeistern seines Dienstbereichs wieder detaillierte Zahlen vor. Dabei wurde deutlich, dass die Bewohner in der Region sicher leben. Erstmals ist auch der Chef der Grenzpolizei, Erster Polizeihauptkommissar Thomas Meiler (links), dabei. Bild: Polizei Vohenstrauß/exb
Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent (rechts) legt den Bürgermeistern seines Dienstbereichs wieder detaillierte Zahlen vor. Dabei wurde deutlich, dass die Bewohner in der Region sicher leben. Erstmals ist auch der Chef der Grenzpolizei, Erster Polizeihauptkommissar Thomas Meiler (links), dabei.

Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent legte den Bürgermeistern seines Dienstbereichs seinen letzten Sicherheitsbericht vor Pensionsantritt im Herbst vor. Der massive Anstieg der Einlieferungen psychisch angeschlagener Personen im vergangenen Jahr treibt Zehent Sorgenfalten auf die Stirn. Er stuft die psychischen Auffälligkeiten von Minderjährigen als enorm ein. „Die sozialen Medien in Kombination mit Corona“, sieht der Dienststellenleiter als Ursache. „Jugendliche sitzen nur mehr am Computer und Handy mit gewaltverherrlichenden Videos und Spielen.“ Waren es im Jahr 2017 nur 16 Einweisungen, stieg die Zahl 2022 auf 34 und im vergangenen Jahr verzeichnete die Dienststelle gar 46 Fälle.

In der Endsachbearbeitung wurden von den Beamten vor Ort 860 Straftaten aufgenommen. Das entspricht einem Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote beträgt hier 55,58 Prozent. Den Anteil ausländischer Tatverdächtiger bezifferte Zehent mit 25,5 Prozent. Im oberpfalz- und bayernweiten Vergleich können sich die Bewohner im Bereich der Dienststelle Vohenstrauß sicher fühlen.

Weniger schwere Diebstähle

Den größten Part nehmen Rauschgiftdelikte ein (204), gefolgt von Rohheitsdelikten (174), Betrugsdelikten (160), Diebstählen (100), Sachbeschädigungen (71) und schwerem Diebstahl (47). 28 Sexualdelikte beschäftigten die Beamten. Hinzu kommen zwölf Gewalttaten gegen Polizeibeamte und neun Wohnungsaufbrüche. Froh zeigte sich der Polizeichef über den Rückgang der schweren Diebstähle. Doch der Vorfall kürzlich auf dem städtischen Friedhof bringe die Zahlen schon wieder erheblich durcheinander. 62 Gräber wurden teils massiv beschädigt. Bei den Betäubungsmitteln sei die Lage nach wie vor schwierig.

Der Täter des versuchten Wohnungseinbruchs in Pleystein konnte ermittelt werden und sitzt zwischenzeitlich verurteilt dreieinhalb Jahre in Haft. Der geplante Amoklauf eines Jugendlichen war ebenfalls einschneidend für die Beamten. Das größte Schadensereignis der Mero in den vergangenen 25 Jahren, mit einem 2,5 Millionen Euro hohen Schaden bei Pfrentsch sei glimpflich ausgegangen. Bei der geklärten Einbruchserie in Obertresenfeld konnte eine Bande aufgedeckt werden, die zwischenzeitlich für mehr als zehn Tatorte in Bayern in Frage kommt.

Einschleichdiebe unterwegs

In Eslarn und Pleystein tauchten sogenannte „Einschleichdiebe“ auf. Sie nutzen offene Türen, weil sie genau wissen, dass sie dann nur wegen eines einfachen Diebstahls belangt werden und so nicht ins Gefängnis kommen. „Der Einbrecher in Pleystein war im gesamten Grenzgürtel unterwegs und ist uns bekannt, aber er kommt mit einer einfachen Bewährungsstrafe davon.“ Deshalb appellierte Zehent eindringlich an alle Hausbesitzer, alle Türen, auch Neben- und Hintertüren, abzuschließen.

Personell nahmen die Bauernproteste die Polizei stark in Anspruch. Dauerthema sei der Autohof in Waidhaus. Im vergangenen Jahr griffen die Beamten dort an 75 Tagen regelnd ein. Doch Änderungen sind bereits in Planung. „Da entsteht eine Stadt nach dem Vorbild des Autohofs in Passau/Suben. Es kommt ein Motel, eine Tankanlage, ein Fast-Food-Restaurant, eventuell sogar eine Spielothek“, berichtete Zehent. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis der angedachte Neubau eröffnet wird.

Einen leichten Rückgang verzeichnete die Polizei bei Verkehrsunfällen (790), darunter 71 mit Personenschaden. Zweimal ging der Unfall tödlich aus. Ebenfalls rückläufig waren im vergangenen Jahr Wildunfälle (388). Trotzdem ist die Unfallursache oft Geschwindigkeit und hier werde die Polizei verstärkt mit Lasermessungen auftreten. Acht Mal war die Unfallursache Alkohol. 34 Trunkenheitsfahrten wurden aufgedeckt und drei Alkoholfahrten verhindert. Hinzukommen 17 Drogenfahrten.

Insgesamt war die Laserpistole im vergangenen Jahr 127 Stunden im Einsatz. 66 Messungen innerorts und außerorts wurden 2023 durchgeführt. Es gab keine Fahrverbote. 47 Anzeigen wurden erstattet und 141 Verwarnungen ausgesprochen.

OnetzPlus
Eschenbach29.02.2024
Hintergrund :

Sicherheitsmaßnahmen der Polizei Vohenstrauß

  • Lasermessungen werden forciert
  • Kontrolle in verkehrsberuhigten Bereichen
  • Ganzjährige aktive „Verkehrserziehung“ durch Geschwindigkeitsanlagen
 
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