„Wie seid ihr zusammengekommen?“ Die Frage muss natürlich gestellt werden. Und da erinnern sich Michael Hummer und seine Ehefrau Annemarie, eine geborene Höllerer, an jedes Detail – auch nach 70 Jahren. So lange sind sie nämlich schon verheiratet. Die „Gnadenhochzeit“ bezeichnen sie deshalb auch als Gnade.
Aufgefallen ist dem am 1. Februar 1936 in Eslarn geborenen Michael seine Annemarie 1954, als er nach seiner Ausbildung als Metzger im Vohenstraußer Gasthof Janner beschäftigt war. „Ich bin in der Tür gestanden und habe sie vorbeigehen sehen“, erzählt er. „Sie ist mir schon im Gedächtnis geblieben, aber wir haben erstmal den Faden verloren.“ Bei einem späteren zufälligen Treffen habe es dann endgültig gefunkt. „Das ist die Richtige“, war er sich nach dem „Beschnuppern“ sicher. Umgekehrt war es laut Annemarie auch. „Wir haben uns nicht mehr aus den Augen gelassen.“
Annemarie war gerade 17 Jahre alt, als sich der erste Nachwuchs einstellte. „Also haben wir geheiratet“, erzählt sie. „Und das war zur damaligen Zeit gar nicht so einfach, bis wir alle Papiere hatten. Neben dem Einverständnis der Eltern musste auch das Jugendamt zustimmen.“ Die kirchliche Trauung war am 19. Februar 1955 in der ehemaligen Klosterkapelle in Eslarn. Zum ersten Sohn Gerhard kamen noch Harald und Michael, außerdem die Enkel Annika, Melanie, Thomas und Alexandra sowie die Urenkel Angelina, Fabian, Sarah, Selina und Silvio.
Berufstätig war Michael nach seiner Beschäftigung in den Gasthöfen Janner und „Schübl’adl“ im Baugewerbe sowie als Maschinist und Schachtmeister in verschiedenen Firmen. Einen guten Ruf hatte er sich auch als Pächter der Gastwirtschaft „Zur Eisenbahn“ erworben, bis er eine Stelle im städtischen Bauhof erhielt und dort bis zum Ruhestand 1996 arbeitete.
„Vereine sind mein Leben“, erzählt der agile 89-Jährige immer wieder gerne. Besonders sticht dabei der Raupen- und Baggerverein heraus. Den hat er 1965 ins Leben gerufen und erst 2024 nach 59 Jahren den Vorsitz abgegeben. Dazu kommen unter anderem zehn Jahre als Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Waidhaus und vier Jahre als Chef der Waidhauser Vereinsgemeinschaft.
Nach fünf Jahren in der Vohenstraußer Porzellanfabrik Seltmann und zwei Jahren im Grundig-Werk brachte es Annemarie auf 32 Jahre in der Hosenspezialfabrik J. Hölzl & Co. „Das war eine schöne Zeit“, erinnert sie sich gerne. „Leider musste der Betrieb ja Konkurs anmelden.“ Danach arbeitete sie bis zum Rentenbeginn erneut bei Seltmann.
Gottes Segen wünschte dem Jubelpaar neben den Familienangehörigen Dekan Alexander Hösl. Dazu kamen die Glückwünsche von Bürgermeister Andreas Wutzlhofer.
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