Waldsassen
07.01.2019 - 13:11 Uhr

Erfolgreich mit "Mir san mir"-Gefühl

Der Rückblick von Bürgermeister Bernd Sommer bleibt kurz, für die Vorschau genügen einige Punkte. Kurzweilig und unterhaltsam ist der Neujahrsempfang am Dreikönigstag in Waldsassen. Es bleibt viel Zeit für Gespräche und Begegnungen.

Rund 200 Gäste sind am Abend des Dreikönigstags beim Neujahrsempfang der Stadt, der beiden Kirchen und des Klosters in der Aula dabei. Bild: pz
Rund 200 Gäste sind am Abend des Dreikönigstags beim Neujahrsempfang der Stadt, der beiden Kirchen und des Klosters in der Aula dabei.

Gut 200 Besucher waren der Einladung der Stadt, der beiden Kirchen und des Klosters gefolgt. Die Sternsinger hatten ihren letzten Einsatz: Am Eingang empfingen sie die Vertreter von Vereinen, Firmen, Behörden, Politik und Kirche und baten um eine Spende. Traditionell bot der Empfang auch Gelegenheit zur Auszeichnung von Persönlichkeiten, die sich mit ehrenamtlicher Arbeit verdient gemacht haben - Emma Helm und Adele Rustler, Josefine Koch, Gertraud Rosner und Robert Treml. Musikalisch begleitete den offiziellen Teil die Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler.

"Gefechtsführer"

Mit dem "hohen politischen Parkett" in Berlin begann Sommer seine Neujahrsansprache, leitete rasch über auf die Bayern-Wahl und gratulierte MdL Tobias Reiß zum Ergebnis und zu seinem Amt als - ein Versprecher - "parlamentarischer Gefechtsführer", um sich dann schnell zu korrigieren - "Geschäftsführer". "Das adelt die gesamte Region hier", so Sommer und meinte: "Wer dich kennt, der weiß, dass du die Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen, besonders in den Dienst für die Menschen hier stellst."

Im Hinblick auf anstehende Aufgaben meinte Sommer: "Wir haben noch viele Ideen", und fügte mit dem Blick auf den Abgeordneten und seine Nachbarin in der Reihe hinzu: "Frau Äbtissin steht neben dir, das passt gut." Das neue Rathaus sei immer noch Baustelle. Aber schon jetzt werde deutlich, dass Dienstleistung dort groß geschrieben werde. "Es ist jetzt das erste Haus der Bürgerinnen und Bürger, auf das wir alle wirklich stolz sein können." Sommer nannte das neue Domizil der Stadtverwaltung ein angemessenes Gebäude im Schatten der prächtigen Basilika und des Klosters. 2018 bezeichnete Sommer als ein "gutes kommunalpolitisches Jahr". Vieles sei erledigt oder angestoßen. "Und noch immer sprudeln die Ideen nur so, so dass wir mit der Umsetzung der Dinge kaum hinterher kommen." Die Dynamik in Waldsassen wachse von Jahr zu Jahr. Dies sei dem guten Zusammenhalt zuzuschreiben - "ob im Stadtrat, bei den Beschäftigten der Stadt bis in alle Bereiche der Bevölkerung hinein", sprach Sommer von einem "Mir san mir"-Gefühl. Im Schnelldurchlauf nannte er wichtige Vorhaben für 2019 - den Abschluss der Mühlenviertel-Sanierung, die Neugestaltung von städtischen Grundstücken und Gebäuden in der Mühlbachgasse und in der Brauhausstraße.

Viele Anfragen

Die Stadt werde weiter besondere Anwesen erwerben, um sie zu entwickeln oder Investoren bei solchen Vorhaben begleiten. "Anfragen gehen reichlich ein", so Sommer und meinte, die Stadt kümmere sich um die letzten leerstehenden Gebäude und bringe noch einmal zusätzlich Leben in die schon attraktive Ortsmitte. "Wir sind Vorzeigemodell für eine lebendige Innenstadt." Dabei wünschte sich Sommer, dass die Bautätigkeit im privaten Bereich wieder anspringt. "Wir brauchen dringend attraktive passgenaue Wohnungen." Ein Thema war die Gartenschau: "Auch wenn wir den Zuschlag nicht erhalten haben - was ich bis heute nicht richtig nachvollziehen kann: Am Ende soll alles, was wir machen wollten, trotzdem entstehen", kündigte Sommer an, "nach dem Motto: Jetzt erst recht." Als weitere große Aufgaben nannte Sommer den Erhalt der akutstationären Versorgung im Krankenhaus Waldsassen und dass der Rettungswagen wieder in der Stadt stationiert ist. Allerdings verwies der Bürgermeister auf nur eingeschränkte Einflussmöglichkeiten bei diesen Themen. Doch es helfe eine Reihe von verantwortlichen Menschen aus Waldsassen mit, wobei Sommer namentlich Rainer Fischer und Dr. Wolfgang Fortelny nannte. "Aktuelle Gespräche ergaben, dass es noch einige Monate dauert", blickte Sommer auf den Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für die Bundesstraße 299 und fügte hinzu: "Ich bin froh, dass es Monate sind." Ohne neue Verkehrswege gehe es nicht. Ein Segen sei die Sperrung der jetzigen Trasse für Schwerlastverkehr - allerdings nur auf Zeit. "Es vergeht kaum ein Monat, wo nicht von irgendeiner Seite diese Sperrung angegriffen und infrage gestellt wird."

Sommers Lebensplanung

Waldsassen habe in den vergangenen Jahren Bedeutung gewonnen und sei zentrale Stadt der Region, erklärte Sommer. Zuletzt kam der Bürgermeister, im 11. Jahr im Amt, auf die Kommunalwahl 2020 zu sprechen. "Zeit auch für mich, die weitere Lebensplanung zu überdenken und zu überlegen, wie es weiter geht."

"Gäiht scho numal", warf Wolfgang Fortelny in der ersten Reihe der Zuhörer in Richtung Rednerpult ein. Beifall gab es in der Aula, als Sommer wenig später bekannt gab, dass er sich wieder zur Wahl stellen wird: "Ich könnte mir keine schönere Aufgabe vorstellen, als weiter für unsere Stadt zu arbeiten."

Die Sternsinger überbrachten zu Beginn des Neujahrsempfangs ihre Segenswünsche. Bild: pz
Die Sternsinger überbrachten zu Beginn des Neujahrsempfangs ihre Segenswünsche.
Die Sternsinger überbrachten zu Beginn des Neujahrsempfangs ihre Segenswünsche. Bild: pz
Die Sternsinger überbrachten zu Beginn des Neujahrsempfangs ihre Segenswünsche.
Für die musikalische Begleitung sorgte die Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler. Bild: pz
Für die musikalische Begleitung sorgte die Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler.
Neujahrsempfang Waldsassen Bild: pz
Neujahrsempfang Waldsassen
Für die musikalische Begleitung sorgte die Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler. Bild: pz
Für die musikalische Begleitung sorgte die Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler.
Diakon Fritz Lieb bei seinem Grußwort. Bild: pz
Diakon Fritz Lieb bei seinem Grußwort.
Zum Neujahrsempfang war auch ein Kaminkehrer in der klassischen Montur gekommen. Bild: pz
Zum Neujahrsempfang war auch ein Kaminkehrer in der klassischen Montur gekommen.
 
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