Immer wieder wird auch im Landkreis Tirschenreuth versucht, Senioren durch einen Enkeltrick um ihr Erspartes zu bringen. Oft orientieren sich die Täter nach Auskunft der Waldsassener Polizeiinspektion am Eintrag im Telefonbuch. Die Täter suchen gezielt nach Vornamen, die auf ältere Personen schließen lassen.
Diesmal versuchten Betrüger bei einer über 70-jährigen Frau in Pechbrunn ihr Glück. Die Dame erhielt am Mittwoch von einer bislang unbekannten weiblichen Person einen Anruf. Die Anruferin gab sich als Enkelin aus und teilte der Pechbrunnerin mit, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Im weiteren Verlauf wurde das Gespräch an einen bislang unbekannten männlichen Täter weitergeleitet, der behauptete, Polizeibeamter zu sein. Er forderte eine Kaution, um die Verhaftung der vermeintlichen Enkelin abzuwenden. "Die Frau erkannte den Betrugsversuch und wurde sofort stutzig, der Unbekannte beendete schließlich das Telefonat. Infolgedessen kam es zu keiner konkreten Geldforderung", so Polizeihauptkommissar Daniel Ulrich.
Dies ist längst nicht die einzige Masche, mit der Betrüger am Telefon versuchen, Leute um ihr Erspartes zu bringen. Weitere immer wieder praktizierte Schockanrufe sind, dass Betrüger schildern, dass ein vermeintliches Familienmitglied einen schweren Unfall gehabt habe und nun sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher bar bezahlt werde.
Eine andere Betrugesmethode ist, dass die Betrüger sich als Polizei ausgeben und am Telefon erzählen, dass Geld und Wertsachen im Bankschließfach nicht mehr sicher seien und zur Verwahrung an die Polizei übergeben werden müssten. Immer wieder kommt es auch vor, dass erzählt wird, dass Falschgeld im Umlauf sei und deshalb größere Geldbeträge von der Polizei überprüft werden müssten. Die Ordnungshüter raten, in solchen Fällen einfach aufzulegen und die Polizei zu informieren. Ein gesundes Misstrauen sei keine Unhöflichkeit.
Demnächst beteiligt sich die Inspektion an einer präsidiumsweiten Kampagne gegen den Enkeltrick. Unter dem Motto "Nicht mit meiner Oma, nicht mit meinem Opa" werden an die Enkel in den Schulen Aufklärungsflyer verteilt. Die Kinder sollen dann die Großeltern für das Thema sensibilisieren.
Wie Sie sich vor Telefonbetrügern schützen können
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Denken Sie daran, die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.
- Geben Sie keine persönlichen Daten oder Informationen zu Ihren finanziellen und wirtschaftlichen Verhältnissen heraus.
- Übergeben Sie kein Bargeld und keine Wertgegenstände an Unbekannte und lassen Sie keine Unbekannte in die Wohnung.
- Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten haben, setzen Sie sich bitte umgehend mit der Polizei oder mit einer Personen Ihres Vertrauens in Verbindung. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Zeitdruck erzeugt oder Geheimhaltung gefordert wird. Quelle: Polizeiinspektion Waldsassen
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