Bürgermeister Josef Beimler stellte eingangs die Frage, ob der Volkstrauertag noch zeitgemäß sei. „Natürlich!“ beantwortete er seine Frage selbst. Denn Gedenktage sind Tage an denen eine Gesellschaft bekundet, was ihr wichtig ist. Dennoch – die Menschen leben jetzt in Saus und Braus und wollen sich nicht vorstellen, was die Menschen in Zeiten der Kriege mitgemacht haben. Beimler erinnerte an die beiden Weltkriege, an die vielen Toten, an die Sinnlosigkeit dieser blutigen Konflikte, die uns auch heute noch sprachlos vor Betroffenheit machen.
Auch heute, über ein Jahrhundert nach den ersten Schüssen des Ersten Weltkrieges, gebe es noch viele Beispiele, in denen viel zu viele Menschen Opfer von Krieg, Terror und Blutvergießen sind. Die Anzahl sei unüberschaubar. Aus der Erinnerung an die bedrückenden Schicksale muss die Botschaft, die von diesem Tag ausgeht, lauten: "Nie wieder!"
Man dürfe menschlichem Leid gegenüber nie gleichgültig gegenüberstehen. „Zivilcourage ist kein bloßes Wort“, betonte Beimler. Sie ist das Lebenszeichen einer menschlichen Gemeinschaft. „Wir können den Frieden nur bewahren, wenn wir aktiv dafür eintreten“, merkte das Gemeindeoberhaupt an. Dieser Weg sei schwierig, aber machbar. Beimler erinnerte an die Montagsdemonstrationen in der DDR, den Fall der Mauer und das Ende des Kalten Krieges.
„Wir erinnern uns insbesondere an einem Tag wie heute der Verpflichtung, gemeinsam daran zu arbeiten, dass dem Bösen in unserer Welt stets genügend Gutes entgegensteht“, so Beimler. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen, die zur würdigen Gestaltung des Volkstrauertages beigetragen haben. Allen voran bei Pfarrer Norbert Götz und Diakon Janusz Szubartowicz, für die Gestaltung des Gottesdienstes, bei den Schulkindern Marie Hauser und Franz-Josef Riedl, für das Vortragen von Gedanken und Gebeten, bei allen Vereinen und Verbänden mit Fahnenabordnungen und bei der Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameradschaft, die die Ehrenwache stellte.
Musikalisch wurde die Gedenkfeier von der „Trachtenkapelle Waldthurn“ unter der Leitung von Josef Pflaum senior und von den „Waldthurner Sängern“ unter der Leitung von Herwig Meier umrahmt.
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