Mit der richtigen Haltung und etwas Abstand lässt sich aus dieser Erfahrung oft mehr mitnehmen, als man anfangs denkt.
Frust ist normal
Zunächst einmal: Ja, eine Absage tut weh. Es ist vollkommen okay, enttäuscht zu sein. Wer sich auf eine Ausbildung bewirbt, investiert schließlich nicht nur Zeit und Energie, sondern auch Hoffnungen und Träume in den Prozess. Ein erster Rückschlag fühlt sich daher besonders hart an. Der erste Reflex ist oft, den Kopf in den Sand zu stecken, aber dieser Moment gehört dazu. Anstatt diese Emotionen zu verdrängen, ist es wichtig, sie zu akzeptieren und zu verarbeiten. Erst dann lässt sich der Blick auf die nächsten Schritte wieder klarer fassen.
Absagen als Feedback
Anstatt sich nur auf die Enttäuschung zu konzentrieren, sollte eine Absage als wertvolles Feedback betrachtet werden. Sie bietet die Chance, die Bewerbungsunterlagen oder die Vorbereitung auf das Gespräch zu hinterfragen. Vielleicht gibt es Aspekte, die verbessert werden können – sei es die Formulierung im Bewerbungsschreiben oder die Art und Weise, wie man sich präsentiert hat. Auch der Abgleich zwischen den eigenen Erwartungen und den Anforderungen der Stelle kann dabei helfen, künftige Bewerbungen gezielter auszurichten.
Mit anderen austauschen
Es kann sehr hilfreich sein, sich mit anderen aus dem eigenen Umfeld auszutauschen. Freunde, Bekannte oder auch Kollegen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können Perspektiven und Ratschläge geben, die man allein vielleicht nicht bedenken würde. Oft hilft es schon, zu wissen, dass man nicht allein ist und dass auch andere Absagen und Enttäuschungen erlebt haben, bevor sie ihren Weg gefunden haben.
Ausdauer
Die Fähigkeit, mit Rückschlägen umzugehen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften für den beruflichen Erfolg. Eine gute Einstellung ist: Jede Absage zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist – auch wenn es gerade schwerfällt. Wer immer wieder aufsteht und aus den Erfahrungen lernt, wird langfristig weiterkommen. Resilienz ist eine der größten Stärken, die man entwickeln kann, und sie wird nicht nur im Bewerbungsprozess helfen, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen.
Selbstpräsentation stärken
Mit jeder Absage entsteht die Möglichkeit, die eigene Selbstpräsentation zu verbessern. Es geht nicht nur darum, den Lebenslauf oder das Bewerbungsschreiben zu optimieren, sondern auch darum, wie man sich selbst siehst und darüber spricht. War das Auftreten klar und überzeugend? Gab es vielleicht Details in der Darstellung, die den entscheidenden Unterschied gemacht hätten? Dieser Prozess der Selbstreflexion kann helfen, das Beste aus sich herauszuholen und bei der nächsten Gelegenheit noch überzeugender aufzutreten.
Wer bei der Optimierung seiner Bewerbung unsicher ist, kann sich zusätzlich Unterstützung holen, beispielsweise durch individuelle Einzelcoachings oder Bewerbungstipps von der Bundesagentur für Arbeit, Karriereseiten und anderen Experten.
Selbstvertrauen durch Erfahrungen
Jede Bewerbung und jedes Vorstellungsgespräch ist eine wertvolle Übung. Auch wenn es nicht sofort klappt, sammelt man Erfahrungen, die das Selbstvertrauen stärken. Man lernt, wie man auf Fragen reagiert, wie man sich besser präsentiert und welche Erwartungen Unternehmen haben. Dieser Lernprozess macht einen nicht nur bei Bewerbungen sicherer, sondern bereitet auch generell auf spätere Herausforderungen vor.
Andere Wege sehen
Es ist leicht, in eine Negativspirale zu geraten und sich nur auf die Absage zu fokussieren. Aber wie wäre es, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten? Vielleicht war das Unternehmen nicht die richtige Wahl und die Absage schafft Raum für eine neue Chance, die besser zu den eigenen Zielen und Werten passt. Wer den Blick weitet, erkennt oft, dass es noch viel mehr Optionen gibt als nur den einen Traumjob.
Tipps vom Profi
Theresa Schoba, Personalreferentin bei Oberpfalz Medien, rät:
- Nichts persönlich nehmen: Eine Absage stellt keine Abwertung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten dar, sondern ist oft das Ergebnis kleiner, aber entscheidender Faktoren im Auswahlprozess.
- Rational bleiben: Bei einer Vielzahl an Bewerbungen führen oft nur Nuancen zu einer Entscheidung. Diese sollten nicht verunsichern.
- Nicht entmutigen lassen: Eine Absage ist kein Rückschlag für die Karriere. Sie kann als Chance zur Weiterentwicklung genutzt werden.
- Nicht endgültig: Eine Absage bedeutet nicht unbedingt ein generelles Nein. Oft lohnt es sich, später erneut nach passenden Positionen im Unternehmen zu schauen. Manchmal passt es zu einem anderen Zeitpunkt besser.
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