Zunächst die gute Nachricht: "Wir haben weiter zu den regulären Ausgabezeiten offen", sagt Josef Gebhardt. Gerüchte gehen um, dass die Tafel geschlossen sei. Der Vorsitzende der Tafel Weiden-Neustadt/WN beruhigt von früh bis abends besorgte Kunden am Telefon. "Wir haben wegen des Coronavirus' die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, Desinfektionsspray besorgt, eine Trennwand aufgestellt, und wir versuchen, zwischen den Kunden einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu erreichen." Bei bis zu 250 Kunden pro Ausgabetag durchaus eine Herausforderung. Doch das ist nicht die einzige Schwierigkeit, mit der Gebhardt kämpft.
"Wir bekommen momentan circa 20 Prozent weniger Lebensmittelspenden als üblich. Die Firmen sind offenbar ausverkauft. Außerdem bleiben etliche Mitarbeiter vorsorglich zu Hause. Wir haben viele ältere Ehrenamtliche, zum Teil mit Vorerkrankungen, die zur Risikogruppe gehören."
Junge Ehrenamtliche gesucht
Es gilt, junge Leute zu mobilisieren, die einspringen. "Drei bis vier haben wir nun für Mittwoch bekommen", sagt Gebhardt am Dienstagnachmittag. Er wäre dankbar, wenn sich weitere junge Helfer melden würden.
"Noch können wir die Versorgung der Bedürftigen sicherstellen. Den Einbruch bei den Spenden können wir für drei bis vier Wochen ausgleichen mit haltbaren Lebensmitteln", schätzt Gebhardt. "Danach müssen wir schauen." Es fehlen vor allem frische Lebensmittel. "Am Montag hat das Obst und Gemüse nur bis zur Hälfte der Ausgabezeit gereicht." Spenden seien deshalb besonders jetzt willkommen.
Weitermachen, so lange es geht
Laut dem Tafel-Vorsitzenden haben in Deutschland bisher rund 50 Standorte wegen der Coronakrise geschlossen, inklusive der Tafeln in Marktredwitz und Wunsiedel. "Viele Mitarbeiter haben Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus, weil die Räume oft so klein sind. Zum Glück haben wir unsere Räumlichkeiten gerade erst erweitert."
Die Tafel bleibt also geöffnet. "Das kann sich aber schlagartig ändern, wenn ein Mitarbeiter erkrankt. Wir machen weiter, so lange es geht."
Bauernmarkt, Supermärkte und Bäcker in Weiden
- Bauernmarkt in der Altstadt: Der Bauernmarkt in der Altstadt ist laut Stadt wie gewohnt geöffnet. Nicht bekannt sei, ob alle Händler anwesend sein werden. Marktbesucher sollten 1,5 Meter Abstand zueinander halten.
- Lebensmittelmärkte: "An den Öffnungszeiten der Edeka-Märkte sind keine Änderungen geplant", sagt Klaus Grünbauer. Dies gelte für die Grünbauer- und die Luger-Märkte (Edeka und E-Center) in Weiden. Auf der Rewe-Website wird ebenfalls auf gleichbleibende Öffnungszeiten hingewiesen. Laut einem Hinweis auf der Edeka-Website ist die Warenverfügbarkeit derzeit beschränkt. Grünbauer beruhigt: "Die Warenversorgung ist gesichert. Produkte, die aus sind, kommen in zwei bis drei Tagen wieder." Gefragt seien Toilettenpapier, Küchenrolle, Konserven, Mehl, Zucker, Reis und Teigwaren. Es werde entsprechend nachbestellt. Außerdem habe er bei seinen Mitarbeitern, die er ausdrücklich lobt, die Stunden erhöht und zusätzliche 450-Euro-Kräfte eingestellt.
- Bäckereien: Petra Zimmert, Verkaufsleiterin beim Brunner Bäcker, stellt einen "deutlich erhöhten Brotverkauf" fest. Alle Kunden und Filialen könnten aber beliefert werden. Selbiges lässt auch die Stadtbäckerei Schaller verlauten. Problematisch werde es nur, falls Mitarbeiter krank werden oder in Quarantäne müssen. Die Bäckereien bitten Kunden, 1,5 Meter Abstand zueinander und zum Personal zu halten. Cafés sind ab 15 Uhr geschlossen.
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