Das kühle Frühjahr hat die Spargel-Ernte in der Oberpfalz so wie im übrigen Bayern gebremst. Die Temperaturen sind alles andere als ideal. "Es gibt weniger Spargel", sagt Seniorchef Josef Scharl vom Spargelhof Scharl in Dachelhofen (Schwandorf). Durch den Einsatz von Folienabdeckungen könnten sie aber einiges ausgleichen. "Als Landwirte sind wir die Wetterabhängigkeit gewohnt", sagt er.
Die Preise sind etwas höher, bestätigt Scharl. Aber es seien auch die Kosten gestiegen. Dabei denke er weniger an die höheren Löhne für die Erntehelfer - das sei diesen gegönnt. Der Seniorchef verweist auf die zusätzlichen Kosten wegen der Hygiene-Erfordernisse. So habe der Hof zusätzliche Wohncontainer für die Helfer besorgt, um die Corona-Abstände zu gewährleisten.
Etwas geringere Ernte
"Durchwachsen, eine verhaltene Saison", sagt Helga Brunner vom gleichnamigen Spargel-Hof in Neubau (Weiden). Wegen des Regens sei es beim Ernten eine richtige Schlammschlacht. Wenn es kalt ist, wachse der Spargel langsamer und habe eine dickere Schale. Die Ernte falle etwas geringer aus, sagt Brunner. Sie würde mit 0,50 Euro etwas mehr verlangen als im vergangenen Jahr. "Durchwachsen" heißt es zur Spargel-Saison auch beim Laubhof in Hahnbach (Kreis Amberg-Sulzbach) .
Franziska Rintisch, Geschäftsführerin des Spargel-Erzeugerverbandes Franken sagt sogar: "Wenn wir die Erntetunnel nicht hätten, gäbe es wahrscheinlich noch gar keinen."
"Von der Menge her haben wir weniger gehabt", sagt Peter Strobl vom Spargelerzeugerverband Südbayern in Schrobenhausen. Andererseits habe das zusammen mit einer sehr guten Nachfrage auch für stabile Preise gesorgt. Insbesondere Privatpersonen kauften den Spargel. Ähnlich beschreibt auch Petra Högl von der Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel die Saison: "Es wächst nicht so viel, dafür ist der Preis besser", sagt sie. Natürlich tue es weh, dass die Gastronomie in ihrer Region geschlossen sei, sagt Högl. Rintisch hofft nun auf positive Effekte aus der weitergehenden Öffnung der Restaurants.
Landwirte nicht unzufrieden
Keine größeren Probleme gab es mit den Saisonarbeitskräften, die meist aus dem Ausland kommen. Man habe sich gut vorbereiten können, heißt es von den Spargelbauern. Und die Arbeiter seien auch gekommen. Allerdings war der Aufwand für zusätzliche Hygienemaßnahmen und die Unterbringung größer, wie Strobl sagt. Unterm Strich sind die Landwirte nicht unzufrieden mit der Saison. (mit dpa)
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