Weiden in der Oberpfalz
06.03.2025 - 12:01 Uhr

Erneute Kandidatur für CSU: Benjamin Zeitler will Oberbürgermeister von Weiden werden

Minutenlanger Applaus für Benjamin Zeitler: Bei der CSU-Kundgebung am Aschermittwoch wirft er seinen Hut als Oberbürgermeisterkandidat in den Ring. Auch sonst ist er offenbar schon im Wahlkampfmodus.

Benjamin Zeitler im Wahlkampfmodus: Beim Politischen Aschermittwoch der Weidener CSU nimmt der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat die Genossen ins Visier und umreißt eigene Visionen. Am Ende seiner umjubelten Rede im vollbesetzten Postkellersaal wirft der 43-Jährige seinen Hut für die Kommunalwahl am 8. März 2026 in den Ring, kündigt seine erneute Kandidatur als Oberbürgermeister an. "Ich will nicht, dass wir Kreisklasse spielen – ich will wieder in die Champions-League." Und: "Ich bin bereit, dieses Team aufs Feld zu führen, wenn ihr alle das wollt!" Dafür gab's minutenlange Standing Ovations.

2020 hatte sich Zeitler erstmals als Rathauschef beworben. Damals unterlag er Jens Meyer (SPD) in der Stichwahl nur knapp mit 48,7 zu 51,3 Prozent der gültigen Stimmen.

"Menschen erwarten Führung"

Zum Aufwärmen am Mittwoch spielte die Stadtkapelle. "Die Menschen erwarten Führung", trommelte Zeitler dann. Rund 80 Anhänger feierten ihn dafür. Auch für Sätze wie "Wir stehen als Fraktion geschlossen" oder "Wir fürchten weder Tod noch Teufel" – eine Anspielung auf sein "Top Gun"-Faschingskostüm vom Dienstag. Nach einer eher kurzen positiven Weidener Bilanz, die er zum Mittelstandsfleiß und zur Arbeit der Heimat- und Sportvereine zog, arbeitete er sich an nicht gelösten Herausforderungen im Stadtgebiet ab.

Die Wirtschaft schwächele, die Arbeitslosigkeit liege beim traurigen Rekord von sieben Prozent, Handel und Gastronomie kämpften ums Überleben. Leerstände täten ein übriges, und auch das Thema Sicherheit beschäftige die Menschen. "Es gibt immer mehr Stellen, an denen sich unsere Bürgerinnen und Bürger nicht mehr sicher fühlen." Stillstand erkannte er auch in der städtebaulichen Entwicklung. "Ob Detag-Gelände, Turnerbund oder Weidener Osten: Nichts geht."

Was Weiden brauche, seien Visionen, Teamarbeit und Entschlusskraft. "Es reicht nicht, nur zu verwalten." Und das ohne Konzept und Strategie. Abgesehen von Regensburg, existiere die SPD in der Oberpfalz gar nicht mehr. Die einzigen, die für die Region kämpften, seien Lothar Höher und Stephan Oetzinger.

"Durcheinander" im Rathaus

In Weiden stimme die eigene Fraktion gegen ihren Oberbürgermeister. Beispiele: Das Hin und Her beim Keramikmuseum, beim Landestheater Oberpfalz und beim Fluglandeplatz Latsch. Wie solle man mit so einem Durcheinander gestalten? "Während wir als CSU immer klar stehen, scheitert der OB an seiner eigenen Mannschaft." Die Verwaltung – "wir haben Top-Leute" – erwarte einen klaren Kurs. Ebenso wie Weiden eine florierende Innenstadt, eine starke Wirtschaft, neue Gewerbeflächen und ein modernes, leistungsfähiges Kliniken-System brauche.

"17 Jahre SPD-Regierung in Weiden sind genug", hatte zuvor CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer gerufen. Die meisten Impulse - "Realschule, Feuerwehr, alter Volksfestplatz" - kämen von den Christsozialen. Die "Ich habe gemacht"-Äußerungen des Oberbürgermeisters erinnerten ihn schon stark an die Selbstdarstellung eines Olaf Scholz. "Scheinbar färbt das bei Genossen ab." Auch Stadtrat Ali Zant bekam sein Fett weg. "Er ist Beispiel dafür, wie man in der Politik nicht nur die Partei, sondern auch die Glaubwürdigkeit wechseln kann - und das gleich mehrfach."

Bürgermeister Höher sah die CSU nach den letzten Wahlerfolgen im Aufwind und betonte zur politischen Zukunft Weidens: "Wir wollen, dass wieder Politik aus einer Hand gemacht wird."

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