Das Flugzeug, das am Montagabend bei einer Bruchlandung auf dem Flugplatz Latsch in Weiden stark beschädigt wurde, konnte wegen Explosionsgefahr erst am Dienstagnachmittag geborgen werden. Bei dem Unglück waren der 52-jährige Pilot und sein 60-jähriger Co-Pilot mittelschwer verletzt worden.
Wie Dominic Stigler, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien erklärte, befanden sich in dem Wrack noch Sprengkapseln, die normalerweise für das Aufgehen der Fallschirme benötigt werden. Die Fallschirme seien am Montag nicht aufgegangen, weshalb die Patronen nach dem Unglück noch aktiv waren. „Das bedeutet natürlich eine Gefahr für die Bergung“, so Stigler.
Ursache für Bruchlandung unklar
Fachkräfte der Technischen Sondergruppe des Landeskriminalamts hatten die Kapseln am Dienstag gesichert. Zudem war ein Gutachter vor Ort, um Untersuchungen zur Ursache des Unglücks durchzuführen. Ab 14 Uhr übernahm das Weidener THW mit fünf Einsatzkräften die Bergung des Wracks. Wegen des teilweise sumpfigen Untergrunds kam dabei ein Radlader zum Einsatz. Laut Ortsbeauftragtem Andreas Duschner wurde das Wrack zum Teil zerkleinert und mit einem Lkw-Kipper abtransportiert.
Bislang ist laut Polizei nicht klar, warum das Kleinflugzeug verunglückte. Es war beim Landeanflug nach einem Rundflug mit dem Fahrwerk auf der Grünfläche vor der Landebahn aufgesetzt und hatte sich anschließend überschlagen. Pilot und Co-Pilot, beide aus der Oberpfalz, hätten sich selbstständig aus dem Wrack befreien können. Sie seien mit mittelschweren Verletzungen stationär ins Krankenhaus gekommen. Sie befinden sich laut Polizei nicht in Lebensgefahr.
Zweites Unglück innerhalb von zehn Tagen
Die Erstversorgung der Verletzten hatte die Luftrettung übernommen. Die Ermittlungen zur Unfallursache führt die Weidener Kriminalpolizei. Wie lange die Untersuchungen noch dauern, ist bislang unklar. Der Schaden beläuft sich auf rund 100 000 Euro.
Bei dem Unglück handelt es sich um den zweiten Flugunfall auf dem Flugplatz innerhalb von zehn Tagen. Erst am 21. August war beim Absturz eines Ultraleichtflugzeuges der 74-jährige Pilot ums Leben gekommen.
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