Weiden in der Oberpfalz
30.07.2019 - 18:01 Uhr

Gerücht um Ausländer, die Mädchen belästigen: Nein zu virtueller Angstmache

Nachts schleichen ausländische Männer durch den Max-Reger-Park und bedrängen Mädchen. Ein solches Gerücht ist ernst zu nehmen. Aber braucht es dazu einen Facebook-Post mit „Passt auf eure Töchter auf“? Ein Kommentar von Simone Baumgärtner.

Kommentar von Simone Baumgärtner
Symbolbild: dpa

Seriöse Hilfe sieht anders aus: Wer akute Gefahr wittert, soll nicht die Netz-Gemeinde, sondern zuvorderst die Polizei verständigen. Sie kann für Klärung statt für Tratsch und entsetzte Emoticons-Fratzen im Netz sorgen.

Tatsächlich gaben die Weidener Polizisten im oben genannten Fall Entwarnung. Bei mir in der realen Welt sorgt das für Erleichterung. Online aber hagelt’s sofort wieder Kommentare wie „Diesmal stimmt’s eben nicht“.

Das zeigt, die nächste Online-Hysterie wird nicht lange auf sich warten lassen. Scaremongering nennen Experten die massenhafte Panikmache im Netz. Dieser Angstmachmaschinerie mit mehr Gelassenheit zu begegnen, ist die Herausforderung dieser Zeit. Die Polizei übt sich darin. Sonst würde sie sich längst zerreiben zwischen der Aufklärung tatsächlicher Fälle und der Jagd nach virtuellen Vielleicht-Verbrechern.

Weiden in der Oberpfalz29.07.2019
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.