Am letzten der fünf Tage des Weidener Volksfests war nochmal einiges los. Und das, obwohl es am Montag zum Familientag deutlich bewölkter und regnerischer war als die vorherigen Tage. Bis dahin aber zeigte sich das Wetter, anders als im letzten Jahr, von seiner besten Seite.
Das dürfte wohl mit der Grund sein, weshalb das Volksfest heuer deutlich besser lief, als das im Vorjahr. So vermutet es Marktmeister Peter Rackl von der Stadt Weiden, die seit 2018 das Volksfest organisiert. "Es war ein Spitzenfest. Wir sind mehr als zufrieden mit dem Verlauf", ergänzt er. Stand Montagmittag sei der Platz an allen Tagen, außer donnerstags, proppenvoll gewesen.
Zufriedene Schausteller
Besonders am Freitag und Samstag hätten viele Besucher gemeinsam gefeiert. Konkrete Zahlen zu nennen sei laut Rackl schwierig, doch "mit knapp 3.000 Personen zur selben Zeit ist der Festplatz sehr gut gefüllt." Kleinere Abschlussbesprechungen mit den Schaustellern seien positiv ausgefallen, einige hätten schon angekündigt, dass sie gerne wiederkommen würden.
Schausteller Hans Blum bestätigt den guten Verlauf des diesjährigen Volksfests. Vor allem das sonnige Wetter habe dem Budenbetreiber in die Karten gespielt. "Die Leute haben gerne ihr Geld ausgegeben." Und das, obwohl viele Standbesitzer ihre Preise erhöhen mussten. Auch der 60-Jährige hob seine um fünfzig Cent an. "Die Besucher lassen sich dieses Vergnügen aber nicht nehmen", freut sich der Weidener.
Andere Erfahrungen machte Budenbesitzerin Franziska Schütz: "Ich merke schon, dass die Menschen weniger ausgeben." Trotzdem könne sie sich nicht beschweren. "Die Leute kamen viel", so Schütz. Sie habe durchschnittlich viel Umsatz gemacht.
Vereinzelte Kritik von Besuchern
Geradezu überrascht von dem guten Verlauf des Fests, ist Wirt Bastian Schuhmann. Der Sonntag sei der beste der bisherigen Tage gewesen, sagt Schuhmann am Montagvormittag. "Wir konnten überdurchschnittlich viel ausschenken, der Platz und das Zelt waren rappelvoll." Ehrlicherweise habe der Wirt nicht mit einem so hohen Andrang gerechnet und dementsprechend zu wenig Personal gehabt. Allerdings laufen derzeit in Nürnberg das Altstadtfest und die Münchener Wiesn, weshalb viel Servicepersonal dort aushelfen würde.
"Ich kann nur auf hohem Niveau meckern", sagt Besucherin Theresa Ionescu im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Alle Klassiker an Fahrgeschäften und Essensständen seien auf dem Fest geboten. Lediglich zu kurz findet die 38-Jährige es: "Ich kann gar nicht verstehen, dass sich da der Auf- und Abbau lohnt."
Dahingegen findet Pia Mayer: "Es ist wenig geboten." Als sie vor einigen Jahren das letzte Mal das Volksfest besuchte, sei deutlich mehr los gewesen. "Da gab es noch eine Geisterbahn", erinnert sich die 29-Jährige. Mayer würde sich ein vielfältigeres Angebot an Buden wünschen.
Wenig zu tun für Rettungskräfte
Hingegen äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Fests ist Jürgen Strauß von der Polizeiinspektion Weiden. "Die bisherigen vier Tage liefen sehr ruhig", sagt er am Montagvormittag im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Lediglich ein Diebstahl sei angezeigt worden und eine Person habe vor dem Bierzelt einen Hitlergruß gezeigt.
Jürgen Meyer, Chef der Integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz, pflichtete dem Urteil von Strauß bei. "Wir hatten nur einen Transport eines Kindes ins Krankenhaus, das die Fahrt auf einem Fahrgeschäft nicht gut vertragen hat", weiß Meyer. Sonst habe es, Stand Montagmittag, 30 kleinere Vorfälle gegeben. "Da hat mal jemand zu stark auf den Boxautomaten geschlagen und sich die Hand geprellt oder ist aufs Knie gestürzt." Das Fest sei keinesfalls mit der Flosser Kirwa zu vergleichen, wegen der der Rettungsdienst stark belastet war. "Das Volksfest Weiden war schon immer ruhiger", erklärt der ILS-Leiter. Eine wirkliche Erklärung dafür hat er nicht. Es könnte am jüngeren Publikum auf der Kirwa liegen, mutmaßt Meyer.
Traditionell schließt das Volksfest mit einem Feuerwerk. Angesichts des Regens am frühen Abend war allerdings unklar, wie erfolgreich besucht es heuer am Montagabend seien würde. Über das graue Wetter freuen, konnte sich allerdings Wirt Schuhmann. Er bot schließlich ein Zelt zum Prosten.
Schon am Dienstag werden die ersten Schausteller den neuen Festplatz verlassen. Doch Besucher müssen sich nicht ewig gedulden. Auch im nächsten Jahr soll nach Angaben von Peter Rackl wieder für fünf Tage Volksfest gefeiert werden. Ob der Festzug, wie in diesem Jahr, erst am Freitag stattfindet, ist noch nicht klar. Auch zu anderen Änderungen kann der Marktmeister nichts sagen. Fest steht: Auch nächstes Jahr heißt es im September in Weiden wieder "O'zapft is!"
Weidener Volksfest 2024
- Wann? Wieder fünf Tage im September
- Wo? Am neuen Festplatz an der Conrad-Röntgen Straße
- Was? Fahrgeschäfte, Gewerbeschau, Speisen und Getränke
- Wer? Seit 2018 von der Stadt organisiert, zuvor von Königlich-Privilegierten Schützengesellschaft 1507 (FSG)
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