Weiden in der Oberpfalz
04.01.2021 - 11:00 Uhr

"Haus in Haus" begeistert beim Heinze-Award

Ein versöhnlicher Jahresabschluss. Der Weidener Architekt Karlheinz Beer überzeugt mit seinem "Haus in Haus" in Kemnath beim Heinze-Award in Berlin. Zugleich stellt ein Münchener Architektur-Blog seinen Maschinenring-Neubau in Weiden vor.

Die Gartenansicht des Maschinenring-Projektes. Bild:  Oliver Heinl/exb
Die Gartenansicht des Maschinenring-Projektes.

Die alten Scheunen aus dem 19. Jahrhundert sind in der nördlichen Oberpfalz zunehmend von Abriss bedroht. Beer sei es "auf faszinierende Art gelungen", so das Jury-Urteil, eine dieser Natursteinscheunen in Kemnath durch eine Wohnnutzung zu sichern. Großzügiges Seniorenwohnen auf einer Ebene ermögliche es, die Scheune in ihrer Substanz, Detaillierung und ihrem Ausdruck durch würdige Alterung unangetastet zu lassen. Die notwendigen statischen Ertüchtigungen der historischen Substanz hätten offene und flexible Räume geschaffen, die aufgrund ihrer Dimensionen das Einfügen einer neuen "Bungalow-Struktur“ ermöglichte. Der „Respektabstand“ des eingesetzten thermisch autarken Holzständerbaus zum Bestand schaffe großräumige Loggien auf beiden Längsseiten, die durch neue Oberlichter Tageslichtqualitäten erhielten.

"Die Jury ist begeistert von der konzeptionellen Kühnheit und Stringenz, mit der der Architekt diese Neudefination vollzogen hat", schreibt das Preisgericht, das insgesamt ein Preisgeld von 40.000 Euro verteilte. Das "Haus in Haus" wurde als einziges Vorhaben in der Kategorie Einfamilien- und Zweifamilienhäuser preisgekrönt. 420 Projekte waren eingereicht worden. Für den 2017 abgeschlossenen Umbau erhielt Karlheinz Beer bereits den Bayerischen Wohnungsbaupreis "Lückenfüller" und eine Auszeichnung mit dem Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz des Bundes Deutscher Architekten. Auch bei den Bayerischen Architektouren 2018 wurde das Projekt präsentiert.

Als bespielgebend für einen Gewerbebau in Holzkonstruktion stellt derzeit der "kuratierte Community-Blog für Architektur und Lifestyle" die neuen Gebäude des Maschinenrings Neustadt/Weiden seinen Lesern vor. Der Blog "MünchenArchitektur" versendet nach eigenen Angaben handverlesene News. Vor dem Hintergrund einer Diskussion über Nachhaltigkeit und Energieoptimierung hatte der Maschinenring beschlossen, den Bürotrakt an Flächen um ca. 100 Prozent zu vergrößern und den Betriebshof vor Ort zu integrieren. Die zusätzlichen Flächen wurde für Fremdvermietung entwickelt: "Durch das nun höhere Maß an Nutzung wurden Synergieeffekte im Betrieb und Unterhalt sichergestellt. Vor diesem Hintergrund galt es, ein Gebäudesystem zu entwickeln, das in seiner Typologie ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Grundrissflexibilität und Energieoptimierung gewährleistet", erklärt "MünchenArchitektur". Gleichzeitig waren die sehr engen Zeit- und Budgetvorgaben eine große Herausforderung, frühzeitig ein intelligentes Konstruktions- und Materialkonzept zu finden, das diesen Anforderungen Rechnung tragen konnte.

"Das Architekturbüro Karlheinz Beer entwickelte infolge eine dreibündige, kompakte Büroanlage, die zum einen die gewünschte Flexibilität und Veränderbarkeit im Grundriss gewährleistet und durch das gewählte statische Grundprinzip ein hohes Maß an Vorfertigung in der Produktion ermöglichte", so "MünchenArchitektur".

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Blick auf die neue Zentrale des Maschinenrings in Weiden. Bild: Oliver Heinl/exb
Blick auf die neue Zentrale des Maschinenrings in Weiden.
Die historischen Mauern der Scheune blieben als "Vorschale" erhalten. Bild: Roland Jeglinski/exb
Die historischen Mauern der Scheune blieben als "Vorschale" erhalten.
Der Weidener Architekt und Stadtplaner Karlheinz Beer. Bild: exb
Der Weidener Architekt und Stadtplaner Karlheinz Beer.
 
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