Die Kostenaufteilung zwischen Stadt und Landkreis oder der Standort, wenn überhaupt gebaut wird – darüber debattierte der Weidener Stadtrat am Montag intensiv und vertagte das Thema Neubau einer gemeinsamen Berufsschule am Ende auf die Dezembersitzung. Im Kreisausschuss Neustadt war es ein paar Tage zuvor ruhiger zugegangen. Sämtliche Fraktionen rangen sich schnell zu einer eindeutigen Absichtserklärung pro Neubau durch.
Vor allem über die Kostenaufteilung von 88 Prozent Stadt und 12 Prozent Landkreis für Vorarbeiten gemäß Schülerzahlen wollen die Weidener nochmal reden. Das verwundert Landrat Andreas Meier etwas: "Der Vorschlag, die Kosten für eine Machbarkeitsstudie und eventuell nötige Vorplanungen in einem Kostenverhältnis von 88:12 zu teilen, kam von der Stadtverwaltung Weiden selbst, nicht vom Landkreis." Aber halb so wild: "An dieser Frage wird der Projektstart aber ganz bestimmt nicht scheitern, das wäre grob fahrlässig", sagt Meier.
Für ein Projekt mit einer solchen Tragweite komme es von Anfang an auf eine offene und inhaltlich korrekte Kommunikation an. Der Landrat fürchtet, dass sich andernfalls Falschbehauptungen oder Halbwahrheiten in die öffentliche Wahrnehmung einschleichen. In diesem Zusammenhang kritisiert er einige Aussagen vom Montag: "Es ist sehr schade und kontraproduktiv, dass sich Teile des Stadtrats hinsichtlich des möglichen Standorts schon jetzt quasi alternativlos auf die Stadt Weiden festlegen. Gerade diese Frage soll ja eine Machbarkeitsstudie klären. Ich vertraue hier auf das Wort von OB Jens Meyer, dass der am besten geeignete Standort gewählt wird, ganz egal ob dieser in der Stadt Weiden oder im Landkreis Neustadt liegt."
Nicht zuletzt soll die regionale Wirtshaft in dieser Frage mitreden, um deren Fachkräfte es bei der Entscheidung letztlich gehe. Meier: "Der alte Stadt-Land-Konflikt ist vielleicht vielem im Weg gestanden, was an Maßnahmen und Kooperationen sinnvoll gewesen wäre. Dies sollte jetzt nicht erneut passieren."
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