Vor sechs Jahren startete das Projekt „OTH Mind“ an der OTH Amberg-Weiden. Alleine in Weiden wurden dafür innerhalb von zwei Förderphasen rund 2,7 Millionen Euro investiert. Fünf Wissenschaftler arbeiteten in Vollzeit in Weiden an diesem Projekt. Hinter dem Begriff „Mind“ verbirgt sich ein „modulares und innovatives Netzwerk für Durchlässigkeit“.
Auch wenn das Projekt jetzt formal beendet ist, so hat es doch bleibende Spuren hinterlassen. „Die Ergebnisse verpuffen nun nicht einfach, sondern sie sind die Basis für viele weitere Punkte und Programme im Bereich der Weiterbildung“, kommentiert Hochschulpräsidentin Andrea Klug den Projektabschluss. Das bedeutet, dass die im Projekt entwickelten Angebote zwischenzeitlich fest ins Hochschulprogramm aufgenommen sind. „So kann ein nachhaltiger Wissenstransfer gewährleistet werden und das angesammelte Know-How geht nicht verloren“, sagt Projektleiterin Anja Wurdack.
Auch die Projektmitarbeiter sind nach wie vor an der Hochschule beschäftigt. Im Kern ging es bei „OTH mind“ um Durchlässigkeit im Bildungssystem und somit auch die Erschließung neuer Zielgruppen für die Hochschule. Für sie wurde ein spezielles Bildungs- und Dienstleistungsangebot der Hochschule entwickelt. An drei thematischen Teilbereichen wurde gearbeitet. Das „BeVorStudium“ wurde für Studium-Interessierte ohne Abitur oder mit weiter zurückliegender Schulzeit aufgebaut. Es enthält vor allem Module aus den Themenfeldern Mathematik und Physik und vermittelt auch Studienkompetenzen für ein mögliches Anschlussstudium. 57 Personen haben bisher dieses Angebot in Anspruch genommen. Auch die Süddeutsche Zeitung hatte bereits darüber berichtet.
Zum Gesamtprojekt „OTH mind“ gehörte auch die Entwicklung eines Weiterbildungsangebots, vorrangig für IT-Fachkräfte aus der Industrie. Unter anderem geht es dabei um Robotik und IT-Sicherheit sowie den Umgang mit immer größer werdenden Datenmengen in der Wirtschaft. 43 Personen haben bisher im Rahmen dieses Projektbereiches ein Hochschulzertifikat erworben.
Schließlich befasste man sich im Projekt auch mit den Studienaussteigern und bietet ihnen Unterstützung, damit diese in andere Ausbildungs- und Weiterbildungssysteme erfolgreich einmünden können. Dabei wird neben Berufsorientierungsmaßnahmen auch mit regionalen Unternehmen und Berufsschulen zusammengearbeitet.
Finanziert wurde „OTH mind“ durch Fördermittel des Bundesbildungs- und Forschungsministeriums im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. Dabei handelte es sich um ein Verbundprojekt gemeinsam mit der OTH Regensburg. Um die Ergebnisse genauer kennenzulernen, war zum Projektabschluss auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht der parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Thomas Rachel, zur OTH nach Weiden gekommen. Er berichtete, dass sich der Bundestag intensiv mit der Veränderung der Bildungslandschaft beschäftigen würde. „Ich finde es spannend, dass Sie unterschiedliche Aspekte in den Blick nehmen“, sagte Rachel an die Adresse der Projektverantwortlichen. Ähnlich äußerte sich auch Bundestagsabgeordneter Rupprecht, als er feststellte: „Man ist hier an der OTH Amberg-Weiden immer innovativ und denkt darüber nach, den Kernbereich abzudecken, aber auch darüber hinaus und auch in die Gesellschaft hineinzuwirken“.
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