Es gab Fahrgäste, denen sei es peinlich gewesen, dass sie seit Mitte März mit dem Inkrafttreten des Kontaktverbots in Bayern nichts mehr für die Fahrt durch Weiden hätten bezahlen müssen. „Die kamen sich wie Schwarzfahrer vor“, unterstrich Busunternehmer Wolfgang Wies am Donnerstag am ZOB. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jens Meyer und Rechtsdezernentin Nicole Hammerl stellte der Inhaber der Firma Wies Faszinatour die umgebauten Fahrerkabinen der Weidener Stadtbusse vor.
Zum Schutz des Fahrpersonals wurden jetzt alle Busse mit Trennscheiben an der Fahrertür ausgerüstet. Fahrausweise, die nunmehr ab 9. Mai wieder gelöst werden müssen, könnten jetzt wieder im Bus beim Fahrer erworben werden. Vorher war der vordere Einstieg aus Infektionsschutzgründen gesperrt. Seit dem 27. April gilt wieder das reguläre Fahrplanangebot. Ab Samstag wird die vordere Tür wieder freigegeben.
Der Ausstieg für alle Fahrgäste sei aber weiterhin nur an der mittleren Tür möglich, wo nur Fahrgäste mit Kinderwagen und Rollatoren sowie Rollstuhlfahrer einsteigen dürften. Wies bittet um besondere Rücksichtnahme. An den Haltestellen müsse beim Ein- und Aussteigen unbedingt ein Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden. Fahrgäste seien ferner verpflichtet, während der Fahrt und an den Haltestellen Behelfs-Mund-Nasenmasken zu tragen.
Wie der Pressesprecher der Stadt Weiden, Norbert Schmieglitz, erklärte, erhielten alle Fahrgäste der Stadtbusse seit Donnerstag auf Bildschirmen die aktuellsten Informationen zu Corona über den Newsticker der Pressestelle der Stadt Weiden zugespielt. Wies-Busse auf Betriebsfahrt danken auf ihren Anzeigetafeln in Leuchtschrift bis auf Weiteres allen Corona-Helfern und bitten um Zusammenhalt.
„Ich danke allen Busfahrern und Fahrgästen, dass sie sich so vorbildlich verhalten haben“, nutzte Oberbürgermeister Meyer die Gelegenheit, Vergelt’s Gott zu sagen. „Es war eine große Herausforderung. Niemand wusste, wie sich die Sache entwickeln würde und wie gefährlich die Verbreitung des Virus eigentlich war." Natürlich sei anfangs auch darüber diskutiert worden, ob man in Bussen Schutzmasken tragen sollte.
Das Fahrpersonal sei dabei besonderen Gefährdungen ausgesetzt gewesen. „Ständig kamen neue Leute rein. Damit stieg das Infektionsrisiko mit jedem Fahrgast.“ Trotzdem hätten alle Fahrer ihre Frau und ihren Mann gestanden und das öffentliche Leben, hier den ÖPNV, aufrecht erhalten. „Wir haben in Weiden eine gute Infrastruktur. Die steht und fällt mit der Mobilität."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.