Der 51-jährige Gartenbauer und Landwirt spricht von einer langen Entwicklung. Immer öfter hätten ihn Frauen und Männer aus der Bevölkerung gefragt, ob er nicht antreten wolle und ihn geradezu ermuntert. Schließlich hatte ihn Stadtratskollege Hans Blum öffentlich als Oberbürgermeister-Kandidat der CSU vorgeschlagen.
Anfang dieser Woche überschlugen sich dann die Ereignisse. Die Fraktion der Bürgerliste verteilte während der Stadtratssitzung am Montag einen offenen Brief an die Mitglieder der CSU-Fraktion. Darin kündigten die sieben Mitglieder ihre Unterstützung an, falls die CSU Benjamin Zeitler zum OB-Kandidaten küren würde (Oberpfalz-Medien berichteten). Die CSU reagierte am Mittwoch bei einer kurzfristig einberufenen Sitzung der Spitzen von Partei und Fraktion mit Heiner Vierling. Am Ende kam es zu folgender Erklärung:
"Der CSU-Kreisverband nimmt den offenen Brief an die Kollegen der Bürgerliste zur Kenntnis. Fest steht, wir als CSU in Weiden benötigen keine gut gemeinten Vorschläge der Bürgerliste. Dr. Benjamin Zeitler hat sich bei uns nicht als möglicher OB-Kandidat gemeldet. Der einzige Vorschlag der uns vorliegt ist Heiner Vierling, den wir als möglichen OB Kandidaten von der Fraktion und der Partei unterstützen."
Am meisten an dem Bürgerlisten-Brief gestört hat die CSU nach Auskunft ihres Vorsitzenden Stephan Gollwitzer die ultimative Forderung, die Öffentlichkeit und der denkbar ungünstige Zeitpunkt kurz nach den schwierigen Neuwahlen in der vergangenen Woche.
Gollwitzer kündigte gegenüber Oberpfalz-Medien für übernächste Woche eine konstituierende Kreisvorstandssitzung mit vielen Themen an, auch mit der OB-Kandidatur. Er geht davon aus, dass danach der geschäftsführende Vorstand eine Empfehlung für Heiner Vierling als OB-Kandidat geben wird. Er selbst schätze ihn sehr. Ein kompetenter Mann, mit dem man sehr gute Gespräche geführt habe. Am Ende aber würden immer die Delegierten entscheiden.
Dass noch ein weiterer Kandidat in der CSU aufsteht, will auch Vierling nicht ausschließen."Dafür haben wir eine demokratische Partei." Der mögliche Kandidat gehört einer Familie an, die bis ungefähr 1490 zurückblicken kann, und damit mit den Sindersbergers zu den ältesten Familien in Weiden zählt. Heiner Vierling war aktiver Handballer und bis vor fünf Jahren auch Trainer. Inzwischen ist er Vorsitzender des Heimatrings. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Der Sohn studiert Agrarwissenschaft und soll den Betrieb übernehmen, die Tochter ist Pflegepädagogin in Regensburg.
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