Die zentrale Frage der knapp 100-seitigen Arbeit der Kepler-Schüler war: "Wie kann ich auf ehemaligem KZ-Grund leben?" Die jungen Forscher haben sich mit der Rebesiedlung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg beschäftigt. Im Mittelpunkt stand das Spannungsverhältnis, das sich einerseits aus der Sicht ehemaliger Häftlinge ergab, man könne unmöglich auf KZ-Grund leben und andererseits der Not derjenigen, die dort in Baracken hausten und dringend Baugrund brauchten.
"Angefangen hat alles mit einer KZ-Ortsbegehung", erinnert sich Susann Grochowina. Ein Foto, das die alten Baracken zeigt, habe schließlich das Interesse der Schüler an der Neubesiedlung des ehemaligen KZ-Geländes geweckt. "Es hat uns persönlich unglaublich berührt", sagt Grochowina. Persönliche Kontakte mit Zeitzeugen haben das Projekt der Schüler möglich gemacht. Dazu sagte Meyer: "Zeitzeugengespräche sind etwas Ergreifendes. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist, die deutsche Gesichte zu begreifen."
Für die Arbeit haben die Schüler einen großen Teil ihrer Freizeit geopfert. Rund sieben Monate waren sie mit Recherchieren und Schreiben beschäftigt. Beruflich wollen sich die drei in Richtung Medizin orientieren. "Letztlich könnte man sagen, dass das Projekt mehr unseren Charakter gestärkt als unser berufliches Interesse an Geschichte geweckt hat", resümiert Grochowina.
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