Weiden in der Oberpfalz
07.10.2021 - 09:17 Uhr

Weidener Kommandeur berichtet über Einsatz in Mali

Oberstleutnant Sven Zickmantel verlässt Weiden demnächst. Vorher berichtete er noch über seinen Mali-Einsatz. Bild: hcz
Oberstleutnant Sven Zickmantel verlässt Weiden demnächst. Vorher berichtete er noch über seinen Mali-Einsatz.

Eindrücke vom Einsatz in und Erfahrungen aus Mali verriet Oberstleutnant Sven Zickmantel am Montag auf Einladung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik im Kasino der Ostmarkkaserne. Zickmantel war, nachdem er 2005/ 2006 und 2013/ 2014 in Afghanistan eingesetzt war, heuer von März bis September in Mali als stellvertretender Kontingentführer des Einsatzkontingents „Minusma“ tätig. Unter den Zuhörern – gut 40 Offiziere und -anwärter – waren einige, die schon in Afghanistan oder ebenfalls in Mali waren.

„Eine ganz andere Intensität“ habe der Einsatz in Mali gehabt, stellte Zickmantel fest. Größte Herausforderungen seien Sandstürme, schwieriges Gelände, Regen, Schlamm, verschiedene Gruppen bewaffneter Gegner und immer wieder die grausame Hitze gewesen. Diese sei – bei 60 bis 70 Grad – für Mensch und Material manchmal unerträglich gewesen. Die Lebensbedingungen der Einheimischen hätten ihn als dreifachen Familienvater stark belastet. Während Fahrten hätte man stets mit in den Straßen vergrabenen Minen rechnen müssen. Nach dem Anschlag eines Selbstmord-Attentäters am 25. Juni auf einen Konvoi mit frisch ausgebildeten malischen Soldaten habe sich das offizielle Bild gewandelt und sich die politische Lage geändert. Nach dem Afghanistan-Debakel hinterfragten auch viele Soldaten ihre Aufgabe in Mali.

Die Masse des Kontingents sei jetzt daheim. Der Rest werde folgen. Oberstleutnant Zickmantel wird am 13. Oktober das Kommando über das Artilleriebataillon 131 abgeben. Er geht ins Ministerium nach Bonn. Sein Nachfolger wird Oberstleutnant i.G. Thorsten Wallschus.

 
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