Als Holzhändler war Ägidius Ziegler ein sehr erdverbundener Mensch. Und eben diese Erdverbundenheit öffnete ihm den Blick in der Natur, speziell im Wald, immer wieder Neues zu entdecken. Nun wurde er im Alter von 90 Jahren nach nur kurzer Krankheit in die Ewigkeit heimgerufen.
„Wir nehmen Abschied von einem Menschen, der wie der Hirte in der Geschichte immer wieder ans andere Ufer hinübergeschaut hat und in dieser Zuversicht seinen letzten Weg gegangen ist“, betonte am Samstag Pfarrer Varghese Puthenchira, der mit Pater Prince Kalarimuryil konzelebrierte. Puthenchira zeichnete das Lebenswerk eines Mannes nach, der von seiner Familie geliebt und von vielen Mitmenschen wegen seiner offenen Art und Bodenständigkeit geschätzt und geachtet wurde.
Ägidius Ziegler wurde zu Pfingsten 1931 als erster Sohn von Ludwig und Monika Ziegler in Dürnast geboren. Auf seinen Vornamen war er stolz. Der Vorschlag kam von seinem Großvater, der alljährlich zu Pfingsten zur Wallfahrt nach Vierzehnheiligen aufbrach. Einer der 14 heiligen Nothelfer heißt Ägidius. Den Schulweg nach Kaltenbrunn legte Ziegler Tag für Tag zu Fuß zurück. Bereits als Jugendlicher half er im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb.
Aus der 1969 geschlossenen Ehe mit Margot Härtl aus Weiden gingen Karin, Gudrun und Alfred sowie vier Enkelkinder hervor. Sein ganzes Lebenswerk widmete Ziegler der Holz- und Forstwirtschaft. Als früherer Holzwollfabrikant und dann als Holzhändler konnte er seine Leidenschaft im Beruf, als Hobby und in der Freizeit, vereinen. Ein weiterer großer Meilenstein war die Errichtung der Halle im Gewerbegebiet Weiherhammer.
„Glaube, Kirche und Gebet waren dem treuen Gottesdienstbesucher stets sehr wichtig“, sagte Puthenchira. Seit neun Jahren pflegte er seine Frau, und bis zum Schluss war es für ihn selbstverständlich, seine Aufgaben zu erfüllen. Nun darf er hoffen wie der Hirte, dass die Melodie seines Lebens, die er hier gespielt hat, hinüber hallt ans jenseitige Ufer und alles redliche Bemühen von ihm in den Ohren Gottes einen guten Klang hat.
Für eine würdige musikalische Gestaltung sorgten das Gesangs-Duo Gotthard Betz und Ulrike Rauch, Organist Ludwig Reichl und Trompeter Hans Rettinger. Die Saitenmusik unter Leitung von Alfons Bogner brachte zusammen mit Sänger Alfred Liedl „Jetzt geh i voll Frieden ins Waldhütterl nauf“ zum Vortrag. Vorsitzender Martin Eheim senkte zur Einsegnung das Banner zu Ehren des treuen KAB-Mitglieds.
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