Auch wenn sich die Sonne am Sonntag nicht sehen ließ, die Weihe des neuen Volksaltars in der für rund 950 000 Euro sanierten Expositurkirche Wildeppenried wurde ein prächtiges Ereignis. Bischof Rudolf Voderholzer freute sich über den Empfang mit der Stadtkapelle Oberviechtach, vielen Ehrengästen wie Landrat Thomas Ebeling, Bürgermeister Rudolf Teplitzky und Landtagsabgeordneten Alexander Flierl, zahlreichen Ministranten, den Kommunionkindern und Vereinen mit Fahnenabordnungen.
„Ich bin außerordentlich begeistert, dass das ganze Dorf dabei ist und mitfeiert“, sagte der Bischof. Er beglückwünschte Dekan Alfons Kaufmann zum Kirchenchor, der unter der Leitung von Rudolf Teplitzky vielstimmig gefiel. Im Altarraum nahmen auch Pfarrer Alois Hammerer (ein gebürtiger Wildeppenrieder), Kaplan Florian Frohnhöfer und der frühere Oberviechtacher Kaplan Konrad Maria Ackermann Platz. Zu Beginn des Gottesdienstes war nur die Osterkerze entzündet. „Freuen Sie sich auf eine reiche Symbolik und wunderbare Liturgie“, versprach Bischof Rudolf Voderholzer, bevor er den Ritus der Altarweihe (siehe Kasten) vornahm. Altar und Ambo werden dabei „wie eine Person bei der Taufe und Firmung behandelt“.
Erste Gabenbereitung
Die feierliche Weihe des Volksaltars (Bronze leicht patiniert mit Platte aus Krenhsheimer Muschelkalk) des Künstlers Robert M. Weber dauerte gut 30 Minuten. Nachdem auch alle Kerzen im Altarraum entzündet waren, reichten die Ministranten dem Bischof Wein und Wasser zur ersten Gabenbereitung auf dem neuen Altar. „Nutzen Sie ihre wunderschöne Kirche, um Tränen der Freude und der Trauer hierher zu tragen“, appellierte Rudolf Voderholzer und gratulierte zur neugestalteten Kirche. Und er bekannte: „Nach Corona wird die Herde schon ein wenig zerstreut sein und wir müssen schauen, dass wir wieder alle versammeln.“
Eintrag ins Goldene Buch
Der Nieselregen verstärkte sich, so dass nicht alle im Friedhof aufgestellten Bänke für die Übertragung des Gottesdienstes per LED-Bildschirm besetzt waren. Zurück am Gemeinschaftshaus zeigte sich die örtliche Feuerwehr für das Mittagessen der Ehrengäste verantwortlich. Es gab einige kurze Ansprachen und der Bischof trug sich in das Goldene Buch der Stadt Oberviechtach ein. Dekan Alfons Kaufmann dankte allen Helfern, besonders dem Kirchenpfleger und der Mesnerin.
Ritus der Altarweihe
- Beisetzung der Reliquien (heiliger Wolfgang und seliger Eustachius Kugler) im Altarfuß. Früher wurden Kirchen und Altäre oft über Gräbern von Märtyrern errichtet.
- Besprengung des Altars mit Weihwasser (ähnlich einer Taufe).
- Durch die Salbung mit Chrisam wird der Altar zum Symbol Christi.
- An fünf Stellen, die an die Wundmale Christi erinnern, wird auf dem Altar Weihrauch verbrannt.
- Das Weihegebet bringt zum Ausdruck, dass der Altar für immer dem Herrn geweiht wird und bittet gleichzeitig um Gottes Segen.
- Auflegen des Altartuchs für die Feier des eucharistischen Mahls (knüpft an die weltliche Tischdecke an) und Anzünden der Kerzen (Christus ist das Licht der Welt).
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