Windischeschenbach
16.11.2022 - 17:23 Uhr

Festakt bei strömendem Regen: Stützelvilla auf dem Weg zur Behörde

Auf dem Dach des neuen Bürotrakts im Park der Stützelvilla Windischeschenbach heben Architekt und Polier zum Richtfest die Gläser. Auch der Himmel hilft mit, das Projekt ordentlich zu begießen, denn an diesem Vormittag regnet es in Strömen.

Gut ein Jahr nach Baubeginn kann auf dem Gelände der Stützelvilla in Windischeschenbach das Richtfest für den neuen Bürotrakt des Landesamtes für Digitalisierung gefeiert werden. Bild: Lowak
Gut ein Jahr nach Baubeginn kann auf dem Gelände der Stützelvilla in Windischeschenbach das Richtfest für den neuen Bürotrakt des Landesamtes für Digitalisierung gefeiert werden.

Trotz des Dauerregens, der im Laufe des Festakts immer stärker wurde, gab's am Mittwochvormittag im Park der Stützelvilla nur strahlende Gesichter. Grund für die gute Laune war das Richtfest, zu dem das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach eingeladen hatte. Mitte Oktober 2021 war der offizielle Startschuss für die Umbaumaßnahmen der Stützelvilla in ein Refugium für den Fachbereich "Digitale Landkarten Bayern" des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung gefallen.

Nach 13 Monaten war der Baufortschritt deutlich zu erkennen. An der Stelle des einstigen Bettengebäudes des Jugend- und Tagungshauses steht jetzt der Rohbau des modernen Bürotrakts für das Landesamt. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, der auch damals vor Ort war und eigens für das Richtfest erneut nach Windischeschenbach gekommen war, freute sich, dass das Großprojekt ein deutliches Stück vorangekommen ist.

2000 Quadratmeter Bürofläche

"Ich möchte, dass dies hier ein Vorzeigeprojekt wird", sagte Füracker. Auf 2000 Quadratmetern bekommt das Landesamt viel Platz für Büroräume, Ausstellungsmöglichkeiten im Foyer, ein Ausbildungszentrum und auch Übernachtungsmöglichkeiten für künftige Lehrgangsteilnehmer.

19,3 Millionen Euro investiert der Freistaat in den Neubau und die Sanierung der Stützelvilla, die in das Konzept mit eingebunden ist. Füracker sprach von "einem Musterbeispiel für eine gelungene Symbiose zwischen Alt und Neu". Die Behördenverlagerung sei eine Erfolgsgeschichte, die sich bezahlt machen wird.

Der Leitende Baudirektor Roman Beer freute sich, dass die Maßnahme im Zeitplan liege – und das trotz Fachkräftemangel, langen Lieferzeiten und Materialknappheit. Wenn alles so gut weiterlaufe wie bisher, dürften die Arbeiten bis spätestens Ende 2024 abgeschlossen sein. Der Brauch, ein Richtfest zu feiern, gehe bis in 14. Jahrhundert zurück, informierte er. Stefan Vogl vom Büro bharchitekten aus Regensburg betonte, dass die vergangenen 13 Monate eine Teamleistung gewesen seien. Es sei sehr viel entstanden in dieser Zeit.

Ein dreifaches Hoch

Hoch oben auf dem Dach des Bürotrakts warteten Architekt Philipp Eichhorn von bharchitekten aus Regensburg und Polier Steve Winter von der HTR Vogtland Bau GmbH auf ihren Einsatz. In Reimform blickte Winter auf das vergangene Jahr zurück. Dann hoben die beiden dreimal das Glas, begleitet mit einem lautstarken "Hoch, Hoch, Hoch". Die Neustädter Zoiglmusi, die bereits zwischen den einzelnen Festrednern mit zünftigen Weisen aufspielten, stimmt im Anschluss zur Bayernhymne an.

Landrat Andreas Meier verwies auf den Strukturwandel Windischeschenbachs, der ohne Unterstützung des Freistaates nicht gelungen wäre. Es sei eine Herausforderung, historische Bausubstanz mit etwas Neuem zu verbinden. Bürgermeister Karlheinz Budnik erinnerte daran, dass es Anfang der 1960er Jahre einmal Pläne gegeben habe, das Rathaus in der Stützelvilla unterzubringen, die dann glücklicherweise doch nicht umgesetzt wurden. Jetzt sei es Zeit im Namen der Stadt und der Bürger, Vergelt's Gott zu sagen.

Eine Baustellenkamera hat im vergangenen Jahr jeden Tag ein Foto vom Gelände der Stützelvilla gemacht. Das Video im Zeitraffer kann auf der Internetseite des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung angeschaut werden.

Hier geht's zum Zeitraffer-Video der Baustelle

Info:

Vom Jugendtagungshaus zur modernen Behörde

  • Im Herbst 2020 stellt Wolfgang Bauer, Präsident des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung mit Vertretern von Politik und des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach die Pläne zum Umbau der Stützelvilla vor
  • Zuvor hat der Haushaltsausschuss des Landtags das 19,3-Millionen-Euro-Bauprojekt für den Behördenstandort Windischeschenbach auf den Weg gebracht
  • Ein Jahr später, Mitte Oktober 2021, fällt der offizielle Startschuss für die Umbaumaßnahmen
  • Im November 2022 kann Richtfest für den Bürotrakt gefeiert werden
  • Spätestens Ende 2024 sollen Umbau und Sanierung abgeschlossen sein
 
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