Drei Platzverweise: Maximal unglückliche Auswärtspleite für die DJK Ammerthal

Ammerthal
10.09.2023 - 16:48 Uhr
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Zweimal Gelb-Rot, einmal glatt Rot: Auch mit drei Spielern weniger darf die DJK Ammerthal bis zur 90. Minute von einem Punktgewinn beim VfB Eichstätt träumen. Sportdirektor Tobias Rösl kritisiert die Leistung des Schiedsrichters hart.

Andre Karzmarczyk (links) sah bei der 0:1-Niederlage der DJK Ammerthal beim VfB Eichstätt die Rote Karte - einer von drei Platzverweisen gegen die DJK.

Was für eine verrückte Partie, was für ein bitteres Ende für die DJK Ammerthal in der Bayernliga Nord: Nach insgesamt vier Platzverweisen und einem Gegentor in letzter Minute musste die Elf des Trainergespanns Serdal Gündogan und Florian Schlicker die Rückreise vom Gastspiel beim VfB Eichstätt mit leeren Händen antreten.

Bei der 0:1-Niederlage am Samstagnachmittag standen dabei für die DJK zum Zeitpunkt des Gegentreffers gerade noch acht Spieler auf dem Feld. Der Unparteiische Thomas M. Raßbach schickte Daniel Melchner (45.+1) und Daniel Gömmel (63.) zunächst mit Gelb-Rot, 15 Minuten vor dem Ende dann auch noch Andre Karzmarczyk mit glatt Rot vorzeitig zum Duschen. Eine Minute vor dem Schlusspfiff bekam auch noch Ammerthals Sportdirektor Tobias Rösl auf der Ersatzbank die Rote Karte unter die Nase gehalten.

Trainer Gündogan angefressen

In der 90. Spielminute war es dann Eichstätts Torjäger Lucas Schraufstetter, der in dreifacher Überzahl den Treffer zum glücklichen Heimsieg für den Regionalliga-Absteiger erzielen konnte. Entsprechend angefressen waren die Verantwortlichen der DJK Ammerthal nach dieser Partie. „Das war eine komplett skandalöse Leistung des Schiedsrichtergespanns. Es ist mit zweierlei Maß gemessen worden. Ohne Platzverweise hätten wir dieses Spiel sicher gewonnen", sagte DJK-Coach Serdal Gündogan bei der Pressekonferenz, wo er sichtlich um Contenance ringen musste.

Sportdirektor Tobias Rösl hatte sich am Tag nach der Niederlage wieder beruhigt, sprach aber dennoch deutliche Worte. "Das war die schlechteste Schiedsrichter-Leistung seit Jahren. Diese Partie ist uns schlichtweg verpfiffen worden." Beim ersten Platzverweis gegen Melchner sei dem VfB Eichstätt zunächst der Vorteil samt Torabschluss gewährt worden. "Wenn er sofort abpfeift und Melchner Gelb-Rot gibt, dürfen wir uns nicht beschweren. Im Nachgang aber noch die zweite Gelbe Karte zu zücken, ist regelwidrig", beschrieb Rösl den ersten Feldverweis.

Eichstätter Bank forderte Karte

Die Ampelkarte gegen Gömmel sei eine "Fifty-fifty-Entscheidung" gewesen – und zwar, ob Elfmeter oder nicht für die DJK Ammerthal. "Da aber auf Schwalbe zu entscheiden, ist ganz einfach komplett daneben." Die glatt Rote Karte gegen Karzmarczyk sei ein Foul an der Seitenlinie gewesen, für das man "maximal Gelb" geben kann. "Doch auch in dieser Szene spielte die Eichstätter Bank eine entscheidende Rolle und forderte vehement die Rote Karte", kritisierte Rösl die Rolle der Hausherren an dieser "völlig unnötig hektischen Partie".

Auch mit drei Mann weniger habe Ammerthal ein "überragendes Moral-Spiel" abgeliefert und hätte sich dafür eigentlich einen Zähler verdient gehabt, wie es der Sportdirektor formulierte. Aber es kam in der Schlussminute doch noch anders – in dieser "maximal unglücklichen" Auswärtspartie der DJK Ammerthal.

Statistik:

VfB Eichstätt - DJK Ammerthal 1:0 (0:0)

  • VfB Eichstätt: Böhm – Fiedler (56. Jasmann), Eberle, Zimmermann, Lamprecht, Wolfsteiner (90.+3 Fazlji), Schraufstetter, Fries, Meixner, Schittler (8. Mayer), C. Hollinger (78. Brudtloff)
  • DJK Ammerthal: Sommerer - Marcel Kaiser, Helleder, Marco Kaiser, Heinloth (78. Plott), Bajrami (63. Popp), Gömmel, Karmarczyk, Melchner, Rukiqi (65. Luft), Klaus (87. Weidner)
  • Tor: 1:0 (90.) Lucas Schraufstetter – SR: Thomas M. Raßbach (TSV Lehrberg) - Zuschauer: 310 - Rot: (75.) Andre Karzmarczyk (Ammerthal) grobes Foulspiel - Gelb-Rot: (45.+1) Daniel Melchner; (63.) Daniel Gömmel (beide Ammerthal) - Bes. Vorkommnis: (89.) Rote Karte für Ammerthals Sportdirektor Tobias Rösl außerhalb des Spielfelds
 
 

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