Der 1. FC Nürnberg bleibt sich treu und liefert in der 2. Liga weiterhin konstant inkonstante Ergebnisse ab. Nach dem 1:0-Sieg in Düsseldorf setzte es Gesetz der ganz eignen Club-Serie am Freitagabend wieder eine Heimniederlage. Doch diese Pleite geriet derart heftig, dass es eine große Aufgabe für Nürnbergs Trainer Robert Klauß werden dürfte, einen nachhaltigen Knacks im Selbstvertrauen seiner Kicker abzuwenden. Nicht nur, dass es gegen das Schlusslicht FC Ingolstadt eine derbe 0:5-Niederlage vor 10.000 bitter enttäuschten Zuschauern im Max-Morlock-Stadion setzte, vielmehr hinterließ die Nürnberger Nicht-Leistung zahlreiche Fragezeichen. "Das war mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Wir haben heute ziemlich viel von dem vermissen lassen, was uns bislang in dieser Saison ausgezeichnet hat", sagte Club-Coach Robert Klauß nach der Partie.
Umschaltmomente, Handlungsschnelligkeit, Zielstrebigkeit, Passquote, Torgefahr: Der Club war den Schanzern in allen Belangen hoffnungslos unterlegen. Die abstiegsgefährdeten Oberbayern kauften mit einer giftigen, aggressiven und fest entschlossenen Spielweise den Hausherren den Schneid ab. Zu keiner Zeit war erkennbar, welches Team hier den letzten Strohhalm im Kampf um den Ligaverbleib ergreifen muss, und wer vielleicht mit einem Auge doch noch in Richtung der Aufstiegsplätze schielt. Schon der frühe Doppelpack durch Florian Pick (13.) und Dennis Eckert Ayensa (17.) hatte sich vom Anpfiff weg angekündigt und verfehlte seine Wirkung nicht.
Der Club wankte wie ein Schwergewichtsboxer nach zwei frühen Volltreffern und wurde phasenweise vom Tabellenletzten vorgeführt. Kurz vor und kurz nach der Pause schnürten Florian Bilbija (41.) und Patrick Schmidt (49.) einen weiteren Doppelpack und schickten den FCN damit endgültig auf die Bretter. Es kamen weiter kaum einmal drei Pässe in Folge zum Mitspieler, die Zuschauer quittierten dieses desaströse Club-Spiel nicht einmal mehr mit Pfiffen, vielmehr gab es ein hämisches Lachen von den Rängen bei noch so kleinen, gelungenen Aktionen, die an diesem Abend die Ausnahme darstellten. "Wir haben noch keinen Gegner mit dem halben Arsch weggespielt, wir mussten immer viel investieren. Das haben wir heute komplett vermissen lassen. Ein bitterer Tag für uns", war Klauß bedient. Nach dem fünften Treffer der Gäste durch den eingewechselten Valmir Sulejmani (81.) hallte der Stadion-Klassiker "Sowas hat man lange nicht geseh'n" durchs weite Rund. Eine derart miserable Leistung hat man in der Tat schon lange nicht mehr im Max-Morlock-Stadion gesehen.
1. FC Nürnberg – 1. FC Ingolstadt 0:5 (0:3)
- FCN: Mathenia - Valentini, Schindler, Suver (68. Rausch), Handwerker - Nürnberger (21. Geis), Krauß (68. Duman), Tempelmann, Möller Daehli - Shuranov (68. Köpke), Dovedan (46. Schäffler)
- FCI: Stojanovic - Heinloth, Musliu, Antonitsch, Franke - Pick, Sarpei (81. Kotzke), Röhl (88. Linsmayer), Bilbija (8. Gebauer) - Eckert Ayensa (81. Keller), Schmidt (73. Sulejmani)
- Tore: 0:1 (13.) Pick, 0:2 (17.) Eckert Ayensa, 0.3 (41.) Bilbija, 0:4 (49.) Schmidt, 0:5 (81.) Sulejmani - SR: Bastian Dankert (Rostock) - Zuschauer: 10 000
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