Achtung, jetzt wird's extrem fußballromantisch: Oliver Kahn, Markus Babbel, Thomas Helmer, Oliver Kreuzer, Christian Ziege, Lothar Matthäus, Ciriaco Sforza, Dieter Frey, Dietmar Hamann, Thomas Strunz, Mehmet Scholl, Jürgen Klinsmann, Jean-Pierre Papin, Emil Kostadinov und Marcel Witeczek – na, bei wem klingelt's? Richtig, diese 15 Spieler standen 1996 für den FC Bayern auf dem Platz, als er in damals noch zwei Finalpartien gegen Girondins Bordeaux den Uefa-Cup gewann.
Über diese sonderbare Spielzeit 1995/96 mit dem krönenden Titelgewinn auf europäischer Ebene am Ende haben die beiden Moderatoren Thomas Webel und Fabian Leeb in der neuen Folge von "Weiter, immer weiter - der FC-Bayern-Podcast aus der Oberpfalz" mit Huberth Rosner aus Tirschenreuth gesprochen. Der ehemalige Torhüter des ASV Waldsassen und FC Tirschenreuth ist seit den 1990er Jahren leidenschaftlicher Anhänger der Münchener und war am 1. Mai 1996 auch im Stadion, als der FC Bayern das Final-Hinspiel gegen die Franzosen mit 2:0 im ausverkauften Olympiastadion gewann. Thomas Helmer und der überragende Mehmet Scholl waren damals die Torschützen und legten die Basis für den Finalsieg. Nach einem 3:1-Erfolg zwei Wochen später in Frankreich durch Treffer von erneut Scholl, Emil Kostadinov und Jürgen Klinsmann durften die Bayern den Pokal in den Himmel recken.
Gerade der Treffer des Münchener "Flippers" (O-Ton Rosner über Jürgen Klinsmann) hatte eine historische Dimension. Es war sein 15. im Wettbewerb – neuer Rekord zum damaligen Zeitpunkt. Der Uefa-Cup war der einzige Wettbewerb, der dem FC Bayern noch auf dem Briefkopf fehlte, weswegen er entsprechend frenetisch gefeiert wurde und den Schlusspunkt hinter eine Saison setzte, die ansonsten so gar nicht nach Wunsch verlaufen war. Otto Rehhagel hatte zu Beginn der Spielzeit nach einer gefühlten Ewigkeit im hohen Norden bei Werder Bremen den glücklosen Giovanni Trappatoni als Trainer abgelöst. Doch in der Zusammenarbeit zwischen dem neuen Trainer und dem alteingesessenen und alles andere als pflegeleichten Starensemble knirschte es eigentlich von Anfang an. Im Podcast wird herausgestellt, dass Spieler wie Thomas Helmer sich noch Jahre später bei Rehhagel entschuldigten, weil sie ihn in dessen neuer Münchener Welt im Stich gelassen hätten.
Kurz vor den Finalspielen gegen Bordeaux musste Rehhagel gehen. Und so war es am Stamm-Interimstrainer zu Beginn der 1990er Jahre, den Titel einzufahren: Franz Beckenbauer. Webel, Leeb und Rosner gehen auch ausführlich auf die damaligen Umstände ein, als der FC Bayern noch kein Dauer-Abo auf die deutsche Meisterschaft hatte und auch einmal personelle Fehlentscheidungen traf. Und warum es in der Bundesliga im Gegensatz zum Uefa-Pokal überhaupt nicht rund lief.
Der Weg des FC Bayern zum Uefa-Cup-Sieg 1996
- 1. Runde: Lokomotive Moskau 0:1/5:0
- 2. Runde: Raith Rovers 2:0/2:1
- 3. Runde: Benfica Lissabon 3:1/4:1
- Viertelfinale: Nottingham Forest 2:1/5:1
- Halbfinale: FC Barcelona 2:2/2:1
- Finale: Girondins Bordeaux 2:0/3:1
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