Wirtschaftsboom und Weltmacht, Kulturkampf und unterdrückte Arbeiter: Das deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918 war eine kurzlebige, dynamische Zeit. Am 18 Januar 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich zum Nationalstaat geeint. Dominierende Macht war Preußen. Wirtschaftlich befand sich das Reich im Wandel von der Agrar- zur Industrienation. Reichskanzler Otto von Bismarck lenkte bis 1890 sowohl die Innen- als auch die Außenpolitik. Er führte einen Kulturkampf gegen die katholische Kirche und wendete sich 1878 schließlich gegen die Sozialdemokraten. Die Arbeiterklasse forderte bessere Arbeitsbedingungen und lehnten sich immer mehr – gegen den Willen von Bismarck – gegen die konservative Monarchie auf. Deshalb schränkte der Politiker den politischen Einfluss der Arbeiter durch das Sozialistengesetz von 1878 ein. Außenpolitisches Ziel Bismarcks war er, Frankreich zu isolieren. Ab 1890 übernahm Kaiser Wilhelm II. die Außenpolitik, mit der er einen „Platz an der Sonne“ für das Deutsche Reich anstrebte. Nicht zuletzt sein imperialer Führungsstil führte Europa 1914 in den Ersten Weltkrieg.
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