Vor einem Amberger Jugendschöffengericht hat am Montag der Prozess gegen einen 19-Jährigen aus dem Raum Schwandorf begonnen. Der junge Mann soll über einen längeren Zeitraum hinweg in nahezu 200 Einzelfällen kinderpornografische Dateien über das Darknet verbreitet haben. Ihm wird außerdem sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Die geschah offenbar über Internetplattformen.
Die Verhandlung, geführt von Jugendrichterin Michaela Frauendorfer, geht nichtöffentlich vonstatten. Begründet wird das von der Justiz damit, dass der Beschuldigte noch Jugendlicher war, als er von seiner Wohnung aus mit der schier endlos langen Serie von Straftaten begann. Im Januar letzten Jahres hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei den heute 19-Jährigen während eines nächtlichen Zugriffs festgenommen. Dies geschah auf Weisung der für sogenannte Cybercrime-Delikte in Nordbayern zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Sie hatte später wissen lassen, dass es ein Geständnis des Mannes gebe. Er befindet sich in U-Haft und wurde jetzt von Polizisten den Richtern vorgeführt.
Der Fall hatte ein bundesweites Medienecho ausgelöst. Da nun das Verfahren aus rechtlichen Gründen hinter verschlossen Türen abläuft, kündigte der Amberger Amtsgerichtsdirektor Stefan Täschner am Montag an, er werde nach Abschluss der Verhandlung zumindest über das Urteil informieren. Eine Entscheidung des Jugendschöffengerichts könnte bereits am heutigen Dienstag fallen.
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