Zwei Tage lang verhandelte das Amberger Jugendschöffengericht gegen einen 19-Jährigen, der über das Darknet in 184 Fällen kinderpornografische Dateien der großteils übelsten Art verbreitet hatte. Dafür muss der junge Mann aus dem Raum Schwandorf für knapp drei Jahre hinter Gitter.
Der Fall hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Im Januar letzten Jahres waren Beamte einer polizeilichen Sondereinheit nachts in das Haus des Mannes vorgedrungen und hatten ihn festgenommen. Danach ordnete ein Ermittlungsrichter auf Antrag der im Raum Nordbayern für Cybercrime-Delikte zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die vorläufige Untersuchungshaft für den damals 18-Jährigen an.
Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern
Der Mann hatte bereits im Jahr 2018 damit begonnen, kinderpornografische Dateien ins Darknet zu stellen. Zudem warf ihm die Staatsanwaltschaft nun 42 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor. Diese Straftaten, so sagte am Dienstag der Amberger Amtsgerichtsdirektor Stefan Täschner, seien bei Kontakten des Beschuldigten über das Internet geschehen.
Der Prozess im Amberger Amtsgerichtsgebäude fand wegen des zu Beginn der kriminellen Serie noch jugendlichen Alters des Angeklagten nicht-öffentlich statt. Die relativ kurze Dauer des Verfahrens deutet darauf hin, dass der Täter im Verhandlungsverlauf ein Geständnis ablegte. Vor Ermittlungsbeamten der Kripo hatte er dies zuvor schon getan.
Zwei Jahre und neun Monate Haft
Am Ende des zweiten Prozesstages verkündete die Gerichtsvorsitzende Michaela Frauendorfer eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten für den Angeklagten. Sie ordnete, wie Amtsgerichtsdirektor Täschner informierte, die Haftfortdauer für den 19-Jährigen an. Medienberichten zufolge hatte sich der Verurteilte bereits im Vorfeld aller gegen ihn laufenden Nachforschungen erfolglos bemüht, einen Therapieplatz zu finden, um seine Neigungen in den Griff zu bekommen. Ob dies jetzt auch im Verfahren zur Sprache kam, wurde nicht mitgeteilt.
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