München
22.12.2021 - 11:58 Uhr

Neue Regierung will die Elektrifizierung Hof–Regensburg rasch umsetzen

Die neue Bundesregierung will den Bahnausbau forcieren. Die Grünen sehen darin große Chancen für den Nordosten Bayerns. Die Elektrifizierung der Strecke Hof–Regensburg ist nun ein "besonders prioritäres Vorhaben".

Noch immer fahren die Züge auf der Strecke von Hof nach Regensburg mit Dieselloks. Die neue Ampel-Regierung will die Elektrifizierung der Strecke nun rasch umsetzen. Archivbild: eg
Noch immer fahren die Züge auf der Strecke von Hof nach Regensburg mit Dieselloks. Die neue Ampel-Regierung will die Elektrifizierung der Strecke nun rasch umsetzen.

Die bayerischen Grünen setzen auf eine rasche Umsetzung wichtiger Schienenverkehrsprojekte in Nordostbayern. Landeschef Thomas von Sarnowski verweist dazu auf den Koalitionsvertrag der "Ampel" in Berlin. Darin sind unter anderem die Ausbauprojekte "Ostkorridor Süd", also die Trasse von Hof über Marktredwitz und Weiden nach Regensburg, sowie die Verbindung von Nürnberg über Marktredwitz zum Grenzübergang Schirnding als "besonders prioritäre Vorhaben" aufgeführt, die beschleunigt verwirklicht werden sollen. "Das ist eine ernsthafte Priorisierung, auf die man sich verlassen kann", erklärte von Sarnowski. Konkrete Zeitvorgaben enthält der Koalitionsvertrag allerdings nicht.

Sarnowski zieht seinen Optimismus aus der Tatsache, dass deutschlandweit insgesamt nur 13 Schienenprojekte zur prioritären Umsetzung in die Regierungsvereinbarung aufgenommen wurden. "Das ist ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zum bisherigen Bundesverkehrswegeplan", betonte Sarnowski. Dort seien selbst im "Vordringlichen Bedarf" aufgeführte Maßnahmen oft nur Versprechen gewesen. Für eine zeitnahe Verwirklichung könne nun sorgen, dass die neue Bundesregierung laut Koalitionsvertrag "erheblich mehr in die Schiene als in die Straße investieren" und insgesamt mehr Geld dafür aufwenden wolle. Finanziert werden soll das unter anderem durch eine Einbeziehung des gewerblichen Güterkraftverkehrs bereits ab 3,5 Tonnen in die Lkw-Maut und die CO2-Abgabe.

Ergänzend verwies Sarnowski darauf, dass die Ampel-Koalition bis 2030 75 Prozent des deutschen Bahnverkehrs elektrifiziert haben will. Dies biete die Chance zur Modernisierung von Diesel-Netzen. Außerdem plane die neue Bundesregierung, mehr Oberzentren an den Fernverkehr der Bahn anzubinden. Davon könnten Städte wie Weiden oder Bayreuth profitieren. Geplant sind ausweislich des Koalitionsvertrags weitere Reaktivierungen von stillgelegten Bahnstrecken, die bessere Finanzierung von Lärmschutz- und Lärmsanierungsmaßnahmen sowie die Erhöhung der Regionalisierungsmittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Für den rascheren Ausbau der Bahnstrecken will die "Ampel" eine "Beschleunigungskommission Schiene" einsetzen. Ziel ist demnach die Halbierung der Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren vor allem durch die Bündelung mehrere Schritte. Belange der direkt betroffenen Bürger, des Arten- und Naturschutzes sowie des Rechtsschutzes sollen darunter nicht leiden. Gelten sollen diese Verfahrensbeschleunigungen auch für national bedeutende Infrastrukturprojekte wie die Stromtrassen "Südlink" und "Südostlink". Diese sind ebenfalls eigens als "prioritäre Vorhaben" im Koalitionsvertrag aufgeführt, um die Stromversorgung in Süddeutschland langfristig abzusichern.

OnetzPlus
Oberpfalz18.10.2021
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.