Nach einer erneuten Geldautomatensprengung in Ostbayern hat am Sonntagmorgen der Zufall, beziehungsweise ein Wildtier den Ermittlern geholfen: Nach einem Unfall auf der A 9 bei Bad Lobenstein mussten die Täter ihr Auto stehen lassen und zu Fuß weiter fliehen. Kurz nach 4 Uhr hatten die Verdächtigen in Konradsreuth einige Kilometer südlich von Hof zugeschlagen.
Stunden nach der Tag meldete das Bayerische Landeskriminalamt die Festnahmen. Demnach nahm die Polizei in der Nähe des thüringischen Ortes Gefell nahe der bayerischen Landesgrenze vier Verdächtige fest. Angaben zu deren Identität oder Herkunft machten das BLKA allerdings nicht. Unklar ist auch, ob die Täter bei ihrer Aktion Bargeld erbeutet haben.
Zugeschlagen hatten die Männer zunächst am frühen Sonntagmorgen in der Weberstraße in Konradsreuth. Der Vorfall ereignete sich laut eines ersten Berichts des Präsidiums Oberfranken kurz nach 4 Uhr. Anwohner hörten demnach einen "lauten Knall" in der Weberstraße mitten im Ort. Dort befindet sich eine Filiale der Sparkasse Hochfranken.
Im Anschluss meldeten dann Zeugen, dass "mindestens drei Personen mit einem dunklen Audi in Richtung Münchberg" geflüchtet seien, heißt es in dem Polizeibericht weiter.
Münchberg liegt südlich von Konradsreuth, dort gibt es eine Auffahrt an die A9. Vermutlich sind die Täter über diese Autobahn weiter nach Norden geflohen. Denn wie die Polizei in einem ergänzenden Bericht meldet, wurde das mutmaßliche Fluchtfahrzeug rund 75 Minuten nach der Tat in Thüringen entdeckt.
Das Auto stand laut der Mitteilung der Polizei auf der Autobahn auf Höhe der Ausfahrt Bad Lobenstein, gut 30 Kilometer nördlich von Münchberg. Weshalb es die Täter dort zurückgelassen haben, sei unklar, hieß es zunächst. Erst später verwiesen die Ermittler auf einen Wildschaden, der die Flüchtigen zwang, das Fahrzeug stehenzulassen und zu Fuß weiter zu fliehen.
Der Vorfall setzt eine Reihe von ähnlichen Taten fort. Erst am Freitagmorgen hatte das Bayerische Landeskriminalamt im Landkreis Kelheim zwei gesprengte Automaten gemeldet. Mitte der Woche schlugen unbekannte Täter in Weigendorf im Landkreises Amberg-Sulzbach zu. Hier entkamen die Täter allerdings jeweils ohne Probleme. Ob die Taten in Zusammenhang stehen, dazu gibt es von der Polizei weiterhin keine Aussage. Auch bei weiteren Informationen halten sich die Ermittler zurück.
Wenn es nicht so traurig wäre, könmnte man lachen; wenn es ein neues Phänomen wäre, könnte man es verstehen - aber so?
Muss es wirklich erst Todesopfer geben, bis unsere Sicherheitsbehörden endlich aktiv werden?
Liegt es am Wollen, an der Strategie oder am Personalmangel?
Wenn man es sich leisten kann, mit über 5000 Einsatzkräften das tete-a-tete von ein paar, teils zweitklassigen, Politikern im Zentrum von München zu bewachen, kann es an letzterem wohl eher nicht liegen.
Am Wollen vermutlich auch nicht, weshalb an der Strategie wohl gezweifelt werden darf.
Bayern hat 5 !! relevante Autobahnen und etwas mehr relevante Bundesstraßen. Selbst bei pessimistischter Betrachtung würden die oben genannten Polizeikräfte ausreichen, neuralgische Punkte an den Fernstraßen zu besetzen und sei es nur an den bayerischen "Grenzen". Und letztlich blieben wohl auch noch ein paar Kräfte übrig, um in Frage kommende Geldautomaten in der Nähe von Fernstraßen nachts für rund 4-5 Stunden zu observieren.
Eine denkbare Strategie? Villeicht liegt ja doch am fehlenden "Willen"?
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