Windischeschenbach
03.07.2019 - 11:42 Uhr

Notfall im Wasser - Tipps vom Rettungsschwimmer

Peter Faget ist Meister für Bäderbetriebe im Freibad Windischeschenbach. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien erklärt der Rettungsschwimmer, worauf Badende achten sollten und was im Notfall zu tun ist.

Beim Baden sind einige Dinge zu beachten, erklärt Rettungsschwimmer Peter Faget. Bild: Gabi Schönberger
Beim Baden sind einige Dinge zu beachten, erklärt Rettungsschwimmer Peter Faget.

ONETZ: Herr Faget, worauf sollten Badende besonders achten, um Gefahren zu vermeiden?

Peter Faget: Bei diesen hohen Temperaturen sind vor allem kleine Kinder und ältere Leute besonders gefährdet. Viele trinken zu wenig. Dann besteht die Gefahr, dass sie dehydrieren und Kreislaufprobleme bekommen. Deshalb ist es besonders wichtig, immer ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Um sich vor Überhitzung und Hitzschlag zu schützen, sollte man in der Sonne eine Kopfbedeckung tragen: eine Kappe, oder noch besser einen Hut, damit auch das Gesicht geschützt ist. Wichtig ist außerdem, nachts ausreichend zu schlafen. Das mag vielleicht seltsam klingen, aber wenn man nicht ausreichend schläft, setzt das die Leistungsfähigkeit herab und man wird unachtsamer. Es ist wichtig, sich nicht selbst zu überschätzen und nicht zu lange im Wasser zu bleiben. Überanstrengung kann zu Kreislaufproblemen führen.

ONETZ: Welche Gefahren bestehen in natürlichen Gewässern?

Peter Faget: Insbesondere in Weihern können sich Algen bilden, wenn das Wasser zu warm ist. Blaualgen sind giftig. Sie können Brennen und Juckreiz verursachen. Da sollte man dann nicht hineingehen. Algen sind relativ einfach zu erkennen. Sie schwimmen an der Wasseroberfläche und bilden dort einen grün-bläulichen Teppich.

ONETZ: Und wie sieht es mit Flüssen aus?

Peter Faget: Gerade in Flüssen gibt es zahlreiche Gefahren, wie starke Strömungen, Strudel hinter Brückenpfeilern oder Wehre in schiffbaren Gewässern. Deshalb gibt es bei Flüssen gekennzeichnete Stelle, an denen das Baden erlaubt ist oder nicht. Daran sollte sich jeder halten. Wenn man ein Gewässer nicht kennt und nicht einschätzen kann, sollte man nicht hineingehen.

ONETZ: Woran erkenne ich, wenn jemand in Not ist?

Peter Faget: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Manche rufen um Hilfe oder Winken. Viele sind dazu jedoch nicht mehr in der Lage. Wenn jemand Kreislaufprobleme hat, wird er träge, lethargisch und bewegt sich nur noch langsam. Die wollen zwar auf sich aufmerksam machen, schaffen es aber oftmals nicht mehr. Dann ist es wichtig, aufmerksam zu sein.

ONETZ: Wie verhalte ich mich, wenn ich erkenne, dass jemand in Gefahr ist?

Peter Faget: Wenn Rettungskräfte in der Nähe sind, sollte man sich schnell und laut bemerkbar machen und dem Ertrinkenden Rettungsbälle oder Rettungsringe zuwerfen. Ansonsten sofort den Notruf wählen: Über die 112 kommt man direkt bei der Integrierten Leitstelle heraus, die schnell Hilfe schickt. Grundsätzlich gilt die Regel: Ich begebe mich nicht selbst in Lebensgefahr. Ich muss die Gefahr also selbst einschätzen.

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