Dass das Bergfest der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, das tut den Ambergern natürlich weh. Eines der Highlights im Jahreskalender, eine Gelegenheit, zu der auch ehemalige Amberger gern zurück in ihre Heimat gekommen waren. In 2020: keine Chance. Für eine Stadt, die sich immerhin ganz bewusst und erfolgreich als Bierstadt vermarktet, ist das ein Problem. Deshalb hat sich das Stadtmarketing kurzfristig etwas einfallen lassen: die Amberger Bierwochen. Vom 27. Juni bis zum 31. Juli bieten die sechs Amberger Brauereien, die auf dem Bergfest vertreten gewesen wären, meist in ihren Gaststätten Bier und regionale Spezialitäten an. "Ein Ersatz für das Bergfest kann und soll das auch gar nicht sein", sagt Brauer Franz Kummert. "Es geht darum, den Leuten in den Brauereigaststätten ein bisschen dieses Feeling von Fest und Kirwa zu bieten." Auch die Dult sei ja schon sehr abgespeckt gewesen.
Noch haben nicht alle Brauereien ein ganz klares Konzept, was sie anbieten möchten. Klar ist: Jeder präsentiert seine eigene, ganz spezielle Speisekarte. "Wenn jeder das Gleiche macht, dann ist es auch wieder fad", sagt Kummert. Auch Musik im Biergarten etwa an Wochenenden ist möglich. Das Bier, die Mass, gibt es selbstverständlich, wie es sich für das Bergfest gehört, im Steinkrug. Da dürfte zumindest ein klein wenig Bergfest-Stimmung aufkommen. Damit die Bierwochen ein voller Erfolg werden, feilt das Stadtmarketing weiter am Konzept. Am kommenden Mittwoch, 24. Juni, soll es zusammen mit OB Michael Cerny und den beteiligten Brauern offiziell vorgestellt werden.
Süffig soll es sein
Einige der beteiligten Brauereien haben sich daran gemacht, für die Bierwochen ein ganz spezielles Bier zu brauen. Wir stellen die aktuellen Pläne der Braumeister vor:
Neu dabei beim Bergfest wäre Arno Diener gewesen. Seine Sudhang-Brauerei wird, voraussichtlich im Zentral, ihr Märzen ausschenken. Zwar habe er überlegt, extra ein Helles zu brauen, sagt Diener, aber schlussendlich sei ja das Märzen seine Spezialität.
Die Brauerei Sterk schenkt ein "Kirwa-Bier" aus, sagt Martin Sterk. Das habe er erst vor vier Wochen auf den Markt gebracht. "Es entspricht von der Stammwürze einem Hellen, hat aber etwas mehr Farbe", erklärt er. Im Getränkehandel soll es seine neue Kreation im Fünf-Liter-Party-Fass zu kaufen geben.
Anton Bruckmüller schwört auf sein Helles. Genau das wird es auch bei den Bierwochen zu trinken geben. "Das hat Tradition seit Jahrzehnten", sagt er.
Vom Schloderer-Bräu gibt es ebenfalls ein Helles mit etwas kräftigerem Geschmack als sonst. "Es wird nur für diese Zeit gebraut", so Gerhard Schmidkonz. "Wenn's weg ist dann ist's weg."
In der Brauerei Winkler wird es das bekannte Winker Urhell geben. "Die Besonderheit ist eher der Steinkrug", betont Maximilian Winkler. "Darin schmeckt unser Bier einfach besonders gut."
Franz Kummert hat in den Bierwochen ein Helles im Angebot "mit etwas anderer Malz-Zusammensetzung. Etwas dunkler und vollmundiger." Es ist das Bier, das Kummert immer und ausschließlich auf dem Bergfest ausschenkt.
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