Amberg
28.04.2023 - 15:33 Uhr

Amberger IG Metall verabschiedet ihren alten Chef

Seit dem 1. April ist Horst Ott nun schon Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Doch von seinen Weggefährten in Amberg und der nördlichen Oberpfalz hatte er sich noch nicht verabschiedet. Das hat er jetzt nachgeholt.

Wenn zur Verabschiedung des ehemaligen 1. Bevollmächtigten der IG Metall Verwaltungsstelle der Vorstand der Hamm AG aus Tirschenreuth angereist kommt, dann hat er wohl vieles richtig gemacht. Horst Ott, der seinen Amberger Job mit der Bezirksleitung der IG Metall für ganz Bayern getauscht hat, verbindet mit Hamm-Chef Stefan Klumpp ein langes Vertrauensverhältnis. Das am Ende dazu geführt hat, dass sowohl die Hamm-Aktionäre als auch die Beschäftigten des Unternehmens meistens mit dem einverstanden waren, was die beiden Gegenpole aus Gewerkschaft und Vorstand ausgemacht haben. "Bayern gewinnt einen gewieften Verhandler", drückte Stefan Klumpp am Freitag in der Amberger IG-Metall-Zentrale seine Hochachtung für Horst Ott aus.

Verabschiedung, das bedeutet viele Hände schütteln, reichlich Small-Talk und irgendwie das Gefühl, bald nicht mehr so richtig dazu zu gehören. Kein Wunder, dass der neue IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott solche Veranstaltungen nicht recht leiden mag. Auch wenn am Freitag seine Vorgänger Achim Bender und Bertin Eichler gekommen waren. Dazu viele alte und junge Weggefährten, die gemeinsam mit ihm – oder auch gegen ihn – Tarifverhandlungen führen, Streiks organisieren oder einfach die tägliche Betriebsarbeit absolvieren durften oder mussten. Nicht alles hat immer Spaß gemacht, auch wenn man bei der IG Metall oft genau diesen Eindruck hatte. Wie der bisherige Bezirksleiter der IG Metall, Johann Horn, am Freitag feststellte, geht es aber noch besser: "Du hast das schönste Amt, das die IG Metall zu vergeben hat", machte er seinem Nachfolger schon mal ordentlich Appetit.

Aufgabe hat ihn gereizt

"Ich hatte nicht das Gefühl, ich muss hier weg", bekannte Horst Ott, nachdem auch sein Nachfolger als 1. Bevollmächtigter, Udo Fechtner, die neue 2. Bevollmächtigte, Sabrina Feige, Grammer-Betriebsratsvorsitzender Martin Heiß und Ambergs 2. Bürgermeister Martin Preuß viel Lob und einige Geschenke für den neuen Bezirksleiter überbracht hatten. Horst Ott ist es eigener Aussage nach nicht leicht gefallen, den Amberger Job aufzugeben und in München noch einmal neu anzufangen. "Doch die Arbeit hat mich auch unwahrscheinlich gereizt." Von Bertin Eichler, der Horst Ott einst in Nürnberg bei einer Feier für die Amberger IG Metall "shanghait" hat, gab es dann noch einen ganz speziellen Guss, der 1953 zum 100-jährigen Bestehen der Maxhütte gefertigt worden ist. Aber keine Sorge, so sagte Horst Ott zum Abschluss: "Es ändert sich nur die Funktion, der Verein bleibt der gleiche."

 
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