Eine Ausstellung von ausgesuchten Bildern aus seinen unterschiedlichen Schaffensperioden im Ring-Theater hätte es geben sollen. Dazu ein rauschendes Fest zu seinem 70. Geburtstag, den Heini Hohl am heutigen 1. April begehen kann. Mit Heini, der doch so gerne feiert, mittendrin. Wird wohl nix werden damit – dank Corona. Stattdessen beschauliche Ruhe im kleinen Haus ganz oben am Eisberg, in dem Heini Hohl seit einiger Zeit wieder wohnt.
Ganz oben am Eisberg ist Heinrich Hohl aufgewachsen. Geboren am 1. April 1951 als Erstgeborener des Ehepaars Heinrich und Rosina Hohl, die kleine Schwester Gisela folgte ein paar Jahre später. Der Mief der Bürgerlichkeit war Heini Hohl immer schon suspekt. Er wollte als typischer Jugendlicher der 60er-Jahre lieber leben, wollte sein Talent zur bildenden Kunst zu seinem Lebensinhalt machen. Die Schule war ihm irgendwann nur noch lästig, ein paar Jahre arbeitete er dann als Theatermaler in Nürnberg, bevor er zu dem wurde, was ihm seine Freunde ohne Neid attestieren: Der einzig wahre Künstler Ambergs, weil er seine Kunst ohne Netz und doppelten Berufsboden betreibt.
Seit Jahrzehnten lebt Heini Hohl nun von dem, was er sich mit seinem Talent erarbeitet, das er reichlich hat, nicht immer aber auch gewinnbringend für sich verwendet. Dabei hat er Fans weit über die Grenzen Ambergs hinaus, selbst im Sultanspalast von Brunei soll ein Bild von ihm hängen. Verreisen – vor allem zu den alten Freunden in Ungarn – mag Heini Hohl auch, doch die Heimatstadt ist ihm schon der liebste Ort, um zu sein. Hier kennt er alle und jeden, weiß zahlreiche witzige Geschichten über bekannte und weniger bekannte Bürger seiner Stadt zu erzählen. Ein charmanter und unterhaltsamer Plauderer kann er ebenso sein wie ein liebenswerter Grantler.
Die Ausstellung zum 70. Geburtstag von Heini Hohl lässt sich wohl verschieben. Und ein rauschendes Fest kann man zur Not auch im Sommer feiern. Da macht es ohnehin viel mehr Spaß. Heini Hohl wird es verkraften. Er hat sein kleines Haus am Eisberg, in dem er alleine wohnt, seit Mutter Rosina ins Seniorenheim umgezogen ist. Dort wird er sich etwas Leckeres kochen, eine Flasche Wein aufmachen und sich freuen über den gelungenen Aprilscherz, der er selbst geworden ist.
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