Die 225 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe, die am Mittwoch gegen 14 Uhr bei Baggerarbeiten in einem Garten in der Haselmühler Siedlung entdeckt wurde, hat laut Sprengmeister der Kampfmittel-Beseitungsfirma Tauber ein Flugzeug der U.S.-Airforce abgeworfen. Wahrscheinlich stammt der Blindgänger von einem Angriff der alliierten Luftstreitkräfte am 9. April 1945 über Amberg und Umgebung.
Über Amberg und den direkt angrenzenden Gemeinden gab es in den Wochen vor Kriegsende insgesamt vier Attacken durch Flugzeuge - zwei Tiefflieger- und zwei Bombenangriffe. Aus Tieffliegern wurde Anfang April der Bereich Bahnhof und Krankenhaus beschossen. Für den 8. April ist ein Tieffliegerangriff auf das Heereszeugamt und die Leopoldkaserne belegt.
Einen Tag später folgte ein Inferno für den Stadtteil Bergsteig: Die Luftstreitkräfte der Alliierten hatten es auf das Heereszeugamt abgesehen, in dem große Mengen an Waffen und Munition für die Wehrmacht eingelagert waren. Die explosive Fracht der Flugzeuge machten das Gebäude samt Munition dem Erdboden gleich. Doch es waren auch Menschenleben zu beklagen. Die genaue Opferzahl ist bis heute nicht genau feststellbar. Verschiedene Quellen gehen von mindestens 100 Toten aus. Wie sich hinterher rekonstruieren ließ, waren an jenem Tag rund 40 B-26-Bomber der 387. Bomber-Gruppe der 9. Bomber-Division der US-Luftwaffe im Einsatz.
Augenzeugenberichte des Bombenangriffs vom 9. April 1945
Nur zwei Tage später, am 11. April 1945, folgte ein weiterer alliierter Bombenangriff auf die Luitpoldhütte, den Schlachthof, das Bayernwerk und die Bahnanlagen. Dabei starben erneut mindestens 100 Menschen, davon 70 Arbeiter der Kokillengießerei der Luitpoldhütte.
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